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Here Technologies: Algorithmen warnen vor Störungen und besetzten Ladestationen​

Neue Dienste des Automobildienstleisters Here Technologies erweitern dessen Daten-Plattform um Informationen zur Lage des Verkehrs und an Ladestationen.

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Ladesäule am Gehsteig

Das System sagt voraus, wann die Säule wieder frei sein könnte.

(Bild: Here)

Lesezeit: 2 Min.

Here Technologies stellt auf der CES in Las Vegas einige neue Dienste vor, mit denen das Unternehmen seine Plattform für ortsbezogene Datendienste erweitert. Auf der Grundlage verschiedener, mittels spezieller Algorithmen aufbereiteten Daten warnen die Dienste etwa vor Unfällen sowie Gefahrenstellen oder berechnen die Verfügbarkeit von Ladesäulen.

Here warnt vor Verkehrsbehinderungen und Verfahren.

(Bild: Here)

"Here Road Alerts" ist ein Cloud-Dienst, der Sensordaten von Millionen Fahrzeugen auf der Straße mit bekannten Störungen kombiniert und so "rechtzeitig exakte Informationen über Gefahren auf der Straße" liefern zu können. Das System warne etwa vor Bauarbeiten, Unfällen, liegengebliebenen Fahrzeugen, Geisterfahrern, schlechter Sicht oder widrigem Wetter, erklärte das Unternehmen in Las Vegas.

Dafür werden Daten unter anderem von Scheinwerfern, Bremssystemen und Assistenzsystemen vernetzter Fahrzeuge ausgewertet. Dazu kommen verschiedene Arten von Quellen wie GPS-Daten von Fahrzeugen oder Geräten sowie behördliche Mitteilungen oder Medienberichte. Der Dienst solle Fahrerassistenzsysteme verbessern helfen, hieß es weiter.

Seinen Informationsdienst über Ladestationen "Here EV Charge Points", der schon bei zahlreichen Automobilherstellern im Einsatz ist, ergänzt das Unternehmen um eine Prognose zur tatsächlichen Verfügbarkeit eines Ladeplatzes. Ein Machine-Learning-Algorithmus berücksichtigt dabei neben Daten über vorhandene Infrastruktur auch die Nachfrage und bezieht Variablen wie Wetter, Uhrzeit und Wochentag mit ein.

Hersteller können festlegen, wo automatische Systeme genutzt werden dürfen – und wo nicht.

(Bild: Here)

Zum Dritten stellt Here eine Software namens "Automated Driving Zones" vor, mit dem Autohersteller festlegen können, unter welchen Bedingungen sie die autonomen Funktionen ihrer Fahrzeuge aktivieren. So können automatisierte oder autonome Fahrsysteme etwa nur dann aktiviert werden, wenn die äußeren Gegebenheiten es zulassen. Dafür können Hersteller sogenannte Operational Design Domains (ODDs) definieren und das nicht nur für einzelne Hersteller, Fahrzeugmarken und Modelle, sondern auch für verschiedene Level des automatisierten Fahrens (von SAE Level L2 bis L4).

Das Unternehmen Here betreibt eine Standortdaten- und Technikplattform mit Entwicklungsumgebung und zahlreichen ortsbezogenen Diensten. Es geht auf den Kartendienst von Navteq zurück, den Nokia 2008 übernommen hatte. Im Zuge ihrer Neuausrichtung auf das Netzwerkgeschäft haben die Finnen ihre Location-Tochter an Audi, BMW und Mercedes verkauft. Inzwischen sind mehrere Unternehmen an Here beteiligt, darunter Zulieferer Bosch und Continental, der US-Chipkonzern Intel sowie Mitsubishi, NTT und Pioneer.

(vbr)