Infolge der Vision Pro: Meta will "Android der Mixed Reality" werden

Vorfreude statt Sorgenfalten: Meta-Chefs sollen in der Vision Pro von Apple eher eine Chance sehen. Doch Meta passe dennoch seine Strategie an.

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Mann mit Vision Pro

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Meta sieht in Apples ersten räumlichem Computer, der Vision Pro, intern angeblich eher eine Chance als ein Risiko für die eigenen Produkte. Dies berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf Führungskräfte bei Meta, die namentlich nicht genannt werden wollen. Apple verschaffe dem Bereich der Mixed Reality eine Aufmerksamkeit, die diesen aus der Nische befördern und zu mehr Verkäufen führen könne, hoffen die Meta-Chefs und möchten sich strategisch als Alternative positionieren, ähnlich wie Android von Google im Smartphone-Bereich.

Bislang habe Meta seine ehrgeizigen Ziele, das Metaverse in der breiten Masse der Nutze zu etablieren, nicht erreicht, heißt es in dem Bericht. So würden die Reality Labs bislang nur ein Prozent des Gesamtumsatzes beitragen. Der damalige Facebook-Konzern hatte im Jahr 2014 für zwei Milliarden US-Dollar Oculus VR übernommen und seitdem Milliarden US-Dollar in die Weiterentwicklung investiert. "Virtual Reality wird verändern, wie wir arbeiten, spielen und kommunizieren", kündigte Meta-Chef Mark Zuckerberg seinerzeit an. Im Jahr 2021, auf der Facebook-Hausmesse Connect, wurde dann die Umbenennung des Konzerns in Meta bekannt gegeben, um diesem Anspruch Nachdruck zu verleihen. Das Metaversum, das etabliert werden soll, sei die "nächste Evolution der Geschichte sozialer Technologien", erklärte Zuckerberg.

Inzwischen liebäugele Meta aber zunehmend mit der Mixed- als der ursprünglich favorisierten Virtual Reality, in der sich das Metaverse abspielen soll. Die Quest 3 verfügt zum Beispiel über einen Passthrough-Modus und Meta orientiere sich nunmehr auch an Apple, wo das Mixed-Reality-Erlebnis im Fokus steht. Angeblich wolle Meta auch Apples Beispiel folgen, mehr auf Augen- und Handsteuerung zu setzen. Bislang spielen Controller in der Steuerung der Quest-Headsets eine maßgebliche Rolle – dies wird allerdings von einigen Entwicklern und Nutzern wegen der Genauigkeit auch weiterhin als die bessere Methode angesehen. Hier gilt es abzuwarten, ob die Vision Pro nach ihrer Veröffentlichung Anfang Februar ein Umdenken einläutet.

Das Verhältnis zwischen Meta und Apple ist auch in anderen Bereichen vergleichbar mit dem von Google und Apple. So postuliert Apple ein anderes Datenschutzverständnis und hat mit der App Tracking Transparency Maßnahmen ergriffen, die dem Meta-Konzern sein Geschäft mit Werbung und Daten auf Apple-Geräten erschwert. Meta versucht sich indessen im Bereich der Mixed Reality als günstigere Alternative zu Apple zu positionieren. Die Quest 3 ist trotz teils ähnlicher Fähigkeiten mit 550 Euro ungleich günstiger als die Vision Pro, deren Preise bei 3500 US-Dollar beginnen.

(mki)