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Intel zeigt Tiger Lake und Grafikchip DG1 auf Xe-Basis

Sowohl die Grafik im kommenden Mobilprozessor als auch der diskrete Grafikchip nutzen Intels Xe-Architektur und sollen Spiele und KI erheblich beschleunigen.

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Intel teast Tiger Lake und Grafikchip DG1 auf Xe-Basis an
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Dass Intel auf der CES gegenüber AMD den Kürzeren ziehen würde, war abzusehen. Ganz ohne leere Hände wollte Intel dann aber wohl doch nicht dastehen und hat in "One-more-thing"-Manier noch seinen kommenden Mobil-Prozessor Tiger Lake und seinen ersten diskreten Grafikchip DG1 in die Höhe gehalten. Client Computing Group Executive Vice President Gregory Bryant zeigte neben der nächsten Generation von Intel-Mobilprozessoren ein nochmals geschrumpftes Notebook-Mainboard.

Viel mehr gab es von Tiger Lake nicht zu sehen. Links der Chip mit integriertem Xe-Grafikkern, rechts ein weiter geschrumpftes Mainboard.

(Bild: asp)

Intel verspricht für Tiger Lake einen deutliche schnellere Grafikeinheit auf Basis seines Grafikhoffnungsträgers Xe und eine im zweistelligen Prozentbereich verbesserte CPU-Leistung im Vergleich zur vorigen Generation (Ice Lake). Vom Xe-Grafikkern sollen auch AI-Anwendungen und Multimedia-Features wie die Videobeschleunigung profitieren.

Absolute Zahlen gab Intel jedoch nicht bekannt, sodass die Aussagen zur Leistungsfähigkeit noch mit Vorsicht zu genießen sind. Fest steht in jedem Fall die Integration von Wifi 6 und Thunderbolt 4 in den SoC. Letzteres soll viermal so schnell wie USB 3.0 werden. Je nach Generation könnte das also Transferraten bis zu 80 GBit/s bedeuten. Final ist Thunderbolt 4 aber noch nicht spezifiziert.

Die Fertigung wird voraussichtlich in 10nm+ erfolgen. Intel spricht von einer Auslieferung an die OEMs im Sommer. Vor Jahresende braucht man also wohl nicht mit Tiger-Lake-Notebooks rechnen.

Genau Angaben zur Performance blieb Intel noch schuldig. Bis zum dritten Quartal ist aber noch eine Weile hin.

(Bild: asp)

Ebenfalls einen Kurzauftritt bekam Intels erster diskreter Grafikchip für Endkunden. Er soll den Namen DG1 tragen und zunächst in Notebooks sein Debüt geben. Damit ist auch klar, dass er sich anfangs keineswegs mit High-End-GPUs messen wird, sondern Intel erst einmal kleinere Brötchen backt.

Konkrete Performance-Angaben blieb Intel schuldig, auch wenn es die verbesserte Grafikleistung von Xe ausdrücklich hervorhob. Im Vergleich zu den bisherigen integrierten Intel-GPUs ist das auch erwartbar. Auf einem Tiger-Lake-Laptop ohne DG1 lief das eher mäßig anspruchsvolle Warframe in einer unbekannten Auflösung und Detailstufe flüssig. Der DG1-Chip durfte hingegen während der einstündigen Präsentation Destiny 2 abspielen. Auch das geschah augenscheinlich ruckelfrei und verheißt zumindest vorerst gutes für die Stabilität, wenn der Chip im Laufe des Jahres erscheint.

Ob die beiden Grafikeinheiten wie vorab spekuliert im Notebook zusammenarbeiten sagte Intel nicht. Wunderdinge in Sachen Performance sind aber selbst dann nicht zu erwarten. Angaben zu weiteren Einsätzen von Xe, etwa im Desktopbereich, machte Intel ebenfalls nicht.

Wie erwartet abwesend war der für Frühjahr anvisierte Comet Lake-H mit acht CPU-Kernen noch aus 14nm-Fertigung. Bei der Kernzahl hat AMD mit dem Ryzen 4000 derzeit klar die Nase vorn. (asp)