Interne Kritik an Elon Musk: Beschwerde nach Entlassung von SpaceX-Angestellten

Kritik bei SpaceX am öffentlichen Auftreten von Elon Musk hat 2022 für Aufsehen gesorgt. Gegen anschließende Entlassungen wurde nun Beschwerde eingereicht.

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Startende Rakete hinter Halle mit SpaceX-Logo

(Bild: SpaceX)

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Nachdem das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX im Juni 2022 mehrere Angestellte entlassen hatte, weil diese intern einen Brief mit deutlicher Kritik an Firmenchef Elon Musk verbreitet haben, wurde nun eine Beschwerde eingereicht. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters und erklärt, dass eine lokale Abteilung der US-Arbeitsschutzbehörde NLRB dafür verantwortlich ist. Sollte es zu keiner außergerichtlichen Einigung kommen und die Entlassungen nach dem möglichen Weg durch die Instanzen für unrechtmäßig erklärt werden, könnte demnach angeordnet werden, dass die insgesamt acht Betroffenen wieder eingestellt werden und entgangenen Lohn ausgezahlt bekommen müssen.

Mit der Beschwerde des National Labor Relations Board könnten die bereits damals publik gewordenen Vorfälle nun doch Konsequenzen für SpaceX haben. Mitte Juni 2022 war bekannt geworden, dass unter den Angestellten von SpaceX ein offener Brief an die Geschäftsführung kursierte, in dem das öffentliche Verhalten von Elon Musk als ablenkend und peinlich für alle bei SpaceX kritisiert wurde. Das Unternehmen müsse deutlich machen, dass seine Äußerungen nicht die Arbeit, die Mission oder die Werte des Unternehmens repräsentierten, wurde darin gefordert. Nach der Berichterstattung wurde bekannt, dass SpaceX mehrere Angestellte entlassen hat, die die beim Schreiben und Verbreiten des offenen Briefs geholfen hatten.

SpaceX hat sich zu der Beschwerde gegenüber Reuters nicht geäußert, auch Elon Musk hat den Bericht bislang nicht kommentiert. Die damit jetzt erneut in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückten Vorgänge haben sich Monate vor der Übernahme von Twitter durch Elon Musk ereignet, in deren Folge die Kritik an Musks Führungsstil und seinen öffentlichen Äußerungen noch einmal lauter wurden. Gegen die dort erfolgten Entlassungen sind mehrere Klagen anhängig. Schon Ende 2021 hatte außerdem eine ehemalige Mitarbeiterin von SpaceX schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen erhoben und behauptet, dass die Personalabteilung sexuelle Belästigungen von Frauen oder nichtbinären Personen ignoriere. Elon Musk habe sie mit einem "Sadisten" aus ihrem Leben verglichen.

(mho)