JavaScript: ng-conf-Keynotes stimmen auf Angular-2-Release ein

Die Keynotes der größten AngularJS-Veranstaltung gingen vor allem auf das in den Startlöchern stehende Angular 2 ein. Aber auch serverseitiges Rendering und Angular Material waren Thema.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
JavaScript: ng-conf-Keynotes stimmen auf Angular-2-Release ein
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Manfred Steyer

Anfang Mai hat das AngularJS-Team auf der ng-conf in Salt Lake City den aktuellen Stand seines Single-Page-Application-Flaggschiffs Angular 2 präsentiert und einen Ausblick auf künftige Entwicklungen gegeben. In der ersten Keynote wies Brad Green, der dem Team vorsteht, auf die Performance-Verbesserungen des seit Kurzem als Release Candidate vorliegenden Frameworks hin. Im Vergleich zu AngularJS 1.x, sei die Leistungsfähigkeit um das Fünffache gesteigert worden.

AngularJS Team-Chef Brad Green holte sich im Laufe seiner Keynotes immer neue Helfer auf die Bühne, die zeigten, wie weit das Framework seit der letzten ng-conf gekommen ist.

(Bild: ng-conf )

Dafür sind einige grundlegende Architekturentscheidungen und der neue Offline-Compiler verantwortlich, der die Anwendung zur Laufzeit entlastet. In der zweiten Keynote erklärte der als Vater von Angular gehandelte Misko Hevery seine Funktionsweise genauer und Angular-2-Advocat Rob Wormald demonstrierte den Zuhörern den Umgang live. Der Offline-Compiler ist aber auch der Schlüssel zur Reduktion der Größe des Frameworks. Letztere ist gerade in Gebieten mit geringer Bandbreite ein wichtiges Kriterium. Generell hat sich das Angular-Team laut Green wohl das ambitionierte Ziel gesetzt, bei der als Baseline verwendeten Hallo-Welt-Anwendungen mit rund 10 KByte auszukommen.

Auch das austauschbare Rendering bringt Green zufolge drastische Performanceverbesserungen. Neben dem klassischen DOM-Renderer, der direkt mit dem Dokument im Browser interagiert, unterstützt das neue Angular Universal auch ein Rendering am Server. Dadurch kann ein Webserver die erste Ansicht einer Angular-2-Anwendung vorgerendert ausliefern. Außerdem steht unter anderem ein Renderer zur Verfügung, der sich auf Web Worker stützt und das Auslagern der meisten clientseitigen Aufgaben in einen Hintergrund-Thread des Browsers ermöglicht.

Unter dem Stichwort Vielseitigkeit war auch die Unterstützung zahlreicher Plattformen Thema. Den Anfang machte ein Hinweis auf das neue Angular Mobile Toolkit, das unter anderem bei der Entwicklung von Progressive Web Apps unterstützt. Dabei handelt es sich um Web-Anwendungen, die sich ähnlich wie ihre nativen Gegenstücke anfühlen. Sie lassen sich beispielsweise am Startbildschirm installieren, sind dank Caching offlinefähig und erlauben Push Notifications. Daneben wies Brad Green auch auf die Frameworks Ionic und Electron für Hybridlösungen für mobile Plattformen und den klassischen Desktop hin. Für Electron-Desktop-Anwendungen bietet Angular 2 auch einen eigenen Renderer, der ähnlich wie beim Einsatz von Web Workers die meisten Aufgaben in einen Hintergrundthread auslagert. Mobilentwickler sollen für ihre nativen Angular-2-Anwendungen künftig auf Native Script oder React Native zurückgreifen können.

In der zweiten Keynote baute Green das Plattformthema weiter aus. Er sprach erneut von der Unterstützung verschiedener Technologien für das Node.js nutzende Angular Universal. Microsoft biete wohl bereits Möglichkeiten für die Ausführung innerhalb von ASP.NET. Ähnlich ließe sich wohl ein Ausführen in jeder Servertechnologie umsetzen, die eine JavaScript-Laufzeitumgebung biete. Als Beispiel nannte er Javas Nashorn-Engine sowie ähnliche Technologien im PHP-Umfeld. Darüber hinaus brachte er abermals den neuen Compiler ins Spiel, der prinzipiell auch Code für serverseitige Plattformen emittieren könne. Als Beispiele nannte er Java und PHP.

Zudem gingen die Redner der zweiten Keynote auf Angular Material 2 ein und zeigten auf, dass die Komponenten-Bibliothek von Google künftig auch erweiterte Steuerelemente bieten wird. Als Beispiele nannte Google-Ingenieur Hans Larsen ein auf Google Maps basierendes Kartensteuerelement, einen Video-Player, einen Text-Editor aber auch eine Chart- sowie Grid-Komponente. Zusätzlich erwähnte er, dass das Material-Team auch die Idee eines Formular-Generators verfolge.

Zuletzt sprach Alex Eagle aus dem Angular-Team offen darüber, dass es aufgrund der ständigen Weiterentwicklung der Webplattform früher oder später auch zwangsläufig zu Änderungen an Frameworks kommen müsse. Zur Lösung dieser Herausforderung verwies er auf den neuen Compiler. Dieser könnte beispielsweise bestehenden Code in eine Form überführen, die mit Breaking Changes neuerer Versionen zurechtkommt. (jul)