Jugendliche vertrauen beim Kaufen auf Influencer und Social Media

Influencer und Social Media haben einen starken Einfluss auf das Kaufverhalten von Jugendlichen. Die geben im Durchschnitt 102 Euro im Monat online aus.

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(Bild: New Africa/Shutterstock.com)

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Viel belächelt aber auch mit viel Einfluss: Influencer und Social Media sind wichtige Kauffaktoren für Jugendliche. Und 16- bis 18-Jährige haben im Durchschnitt viel Geld zur Verfügung, laut einer Studie der Postbank 102 Euro im Monat für Onlineshopping. Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt für die kaufkräftige Gruppe eine große Rolle – rückt allerdings durch Corona und den Ukraine-Krieg ein wenig in den Hintergrund.

Zwei von fünf Jungen und jedes zweite Mädchen hat in der Befragung angegeben, im vergangenen halben Jahr ein Produkt gekauft zu haben, das in den sozialen Netzwerken empfohlen wurde. Jungs geben pro Monat 120 Euro online aus, bei Mädchen sind es 83 Euro. Wobei das verfügbare Geld mit dem Alter steigt, 16-Jährige haben noch durchschnittlich 74 Euro zur Verfügung, 18-Jährige kaufen für 139 Euro ein. Dieses Budget ist im Vergleich zum Vorjahr gleichgeblieben, besagt die respräsentative Studie der Postbank, für die 1000 Jugendliche befragt wurden.

Online gekauft werden vor allem Medienprodukte wie Videospiele und Spielkonsolen, Kleidung und Schuhe sind ebenfalls beliebt. Kosmetikprodukte hingegen werden im stationären Handel gekauft.

Von den Befragten, die angaben, auf Influencer zu vertrauen, sagten 53 Prozent, dass ihnen auch das Thema Nachhaltigkeit wichtig sei. Auch hier steigt das Bewusstsein mit dem Alter – bei den 18-Jährigen sind es 62 Prozent.

Bei den Mädchen erklärten 41 Prozent, dass sie im vergangenen halben Jahr auf Einkäufe verzichtet haben, um Ressourcen zu schonen. 32 Prozent entschieden sich für das nachhaltigere Produkt, wenn sie die Wahl zwischen zwei gleichwertigen Produkten hatten. Allerdings erklärte auch die Hälfte der Befragten, dass ihr Umdenken in Sachen Konsum seit Corona und Ukraine-Krieg an Bedeutung verloren hat. Auch in der Umfrage lässt sich das durch weniger Zustimmung bei der Frage nach dem Wert von Nachhaltigkeit erkennen – beim Kauf von Kleidung war das Thema drei Prozent weniger wichtig als 2021, bei Accessoires sechs Prozent. Auch die Inflation sei laut Postbank ein Grund für den geringeren Fokus auf Nachhaltigkeit.

Mit durchschnittlich 67,8 Stunden pro Woche lag die Onlinezeit der 16- bis 18-Jährigen im Jahr 2022 leicht unter dem Wert des vergangenen Jahres (2021: 70,4 Stunden pro Woche). Das geht aus der erst vor Kurzem veröffentlichten Jugend-Digitalstudie der Postbank hervor. Die meiste Zeit verbringen sie dabei laut Branchenverband Bitkom mit Chatten und Video-Streaming, unter anderem über Youtube, Instagram und Tiktok. Angesichts der Fülle an Inhalten von Creatorinnen und Creatoren oder auch Influencerinnen und Influencern dürfte es nicht verwunderlich sein, dass diese auch Einfluss auf das Kaufverhalten der Jugendlichen haben.

(emw)