Kameraservice, Telezoom und Monat der Fotografie – Fotonews der Woche (KW 10)

Canon baut seinen Profiservice in ein kostenpflichtiges Abo-Modell um, Leica liefert einen Telezoom für das SL-System und der Fotofrühling kommt mit Wucht.

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(Bild: Generated with Stable Diffusion by Christine Bruns)

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Von
  • Christine Bruns
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Canon baut seinen Service für Profis, CPS, in vielen Ländern Europas um. Bisher konnten Nutzer je nach Anzahl der registrierten Geräte den Status Silber, Gold oder Platin erhalten. Durch die bislang kostenfreie Mitgliedschaft im Serviceprogramm erhielten sie bei kostenpflichtigen Leistungen wie Reparaturen je nach Einstufung Leihgeräte und etwa die Sensorreinigung kostenfrei.

c't Fotografie 3/24

Seit Februar stellt Canon auf ein kostenpflichtiges Programm für Profis mit Gewerbe und Unternehmen um. Dieses Abo stößt bei einigen Kunden, zu denen auch Leser der c’t Fotografie gehören, übel auf. Denn dessen Kosten übersteigen teilweise sogar die Rechnungen für notwendige Reparaturen in der Vergangenheit. Das stellt den Sinn des Modells – zumindest aus Kundensicht – infrage.

Die maximalen Kosten sind dabei abhängig vom Level, das der Nutzer des Equipments erreicht hat. So liegt der Jahresbeitrag für Silber mit 500 bis 999 Punkten bei 100 Euro, der für Gold (1000 bis 1599 Punkte) bei 200 Euro und die Platinkunden ab 1600 Punkten müssen ganze 350 Euro berappen. Dem Nutzer steht es jedoch frei, auch ein Abomodell zu wählen, das unter seiner maximalen Einstufung liegt.

Wer für sein Unternehmen viel Equipment besitzt, zwischen 25 und 250 registrierte Produkten, wird in die Unternehmensgruppen A bis C eingruppiert. Dabei liegen die Preise bei 1000 bis 5000 Euro im Jahr. Rabatte gibt es, wenn die Unternehmen gleich einen Vertrag für zwei bis drei Jahre abschließen.

Was bekommt der Abonnent nun dafür? Fairerweise liegt der Wartungsfreibetrag in der Höhe des jeweiligen Jahresbeitrags. Das soll laut dem Anbieter die Nutzer zu regelmäßiger Wartung in ruhigeren Zeiten anregen und so unnötige Ausfälle möglichst im Vorhinein vermeiden. Wer darüber hinaus Reparaturen und Wartung in Anspruch nimmt, der erhält je nach Status 10 bis 20 Prozent Rabatt. Die Versandkosten übernimmt Canon und will auch für eine schnelle Lieferung sorgen.

Erhalten bleibt die Support-Hotline, neu ist dagegen die Möglichkeit, Business-Sessions mit Experten zur Unterstützung des eigenen Geschäfts zu nutzen.

Dazu kann der Nutzer in Abhängigkeit von seinem Status Leihequipment erhalten. Bei Silber ist dies noch nicht der Fall, bei Gold nur, wenn die Servicezeit überschritten wird, Platin-Kunden sollen die Geräte schon erhalten, bevor das eigene Equipment zur Reparatur eingesendet wird. Die Servicedauer wird mit zwei bis fünf Tagen für kleine Unternehmer angegeben – auch hier je nach Edelmetallstatus. Die Unternehmensgruppierung B und A können einen beziehungsweise zwei Wartungstage vor Ort anfordern, dazu Produktschulungen für technische Fertigkeiten.

Um Teil des neuen Programms zu werden, sollen die Nutzer Ihr Konto migrieren. Wie, das erklärt Canon auf seiner Website. Wer nicht Teil des neuen Service-Systems sein möchte oder Fotografie nur als Hobby ausübt, dem bietet der Hersteller den Canon-Club an. Hier gibt es zwar keinen technischen Service, aber immerhin ist er kostenfrei, ermöglicht den Austausch mit anderen Canon-Fotografen und Zugriff auf Online-Workshops.

Ja bitte, mehr Brennweite. Die kommt diese Woche von Leica. Mit dem Vario-Elmar-SL 1:5-6,3/100-400 (ab 2200 €) liefert der Hersteller einen Telezoom für das SL-System sowie für alle Kameras mit L-Mount. Der optional erhältliche Leica Extender L 1.4x (ab 900 €) erweitert die mögliche Brennweitenspanne auf 140 Millimeter bis 560 Millimeter. Die längste Brennweite im SL-System bot bisher das APO-Vario-Elmarit-SL 1:2.8–4/90–280. Für L-Mount sind aber weitere Zoom-Optiken auch mit längeren Brennweiten verfügbar, wie das Sigma 150-600mm F5-6.3 DG DN OS | Sports.

Leica Vario-Elmar-SL 100-400 f/5-6.3 (6 Bilder)

Das Leica Vario-Elmar-SL 1:5-6,3/100-400
(Bild: Leica)

Die neue Linse erweitert das Brennweitenspektrum des L-Mount-Systems also nicht. Und auch Sigma stellt bereits seit 2020 ein Zoom mit den gleichen Brennweiten, Lichtstärken und optischem Aufbau her, sodass es sich um dasselbe Objektiv in neuer Verpackung handeln dürfte. Das Sigma 100-400mm F5-6.3 DG DN OS | Contemporary (ab 1028 €) bietet gemeinsam mit dem Telekonverter Sigma TC-2011 (ab 399 €) 2x bis zu 800 Millimetern Brennweite.

Leica Liebhaber werden trotzdem zu dem neuen Objektiv greifen. Immerhin ist das Gehäuse aus Magnesium und Aluminium, schwarz eloxiert sowie staub- und spritzwassergeschützt. Das Objektiv wiegt mit Gegenlichtblende 1620 Gramm und besitzt eine Stativschelle mit abnehmbarem Fuß.

Das neue Leica Vario-Elmar-SL 1:5-6,3/100-400 ist ab sofort verfügbar und kostet 2200 Euro. Der Telekonverter Extender L 1.4x liegt bei 900 Euro. Dagegen ist das Sigma-Equipment ein richtiges Schnäppchen. Für das SIGMA 100-400mm F5-6.3 DG DN OS | Contemporary ruft der Hersteller 1000 Euro auf. Der Telekonverter TC-2011 2x ist bereits für 449 Euro zu haben.

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Während der Winter noch immer mit eisigen Strahlen um die Vorherrschaft kämpft – um es mit Goethe zu sagen – bringt der Frühling buntes Gewimmel in die Fotolandschaft. Am stärksten wimmelt es derzeit in Berlin. Die Stadt hat nämlich den europäischen Monat der Fotografie ausgerufen und über den gesamten März hinweg, können Besucher hier und im angrenzenden Potsdam 100 Ausstellungen besuchen. Das Leitmotto zum diesjährigen Monat der Fotografie ist „Touch“. Berührung steht im Mittelpunkt, was das bedeutet, kann jedoch frei interpretiert werden.

Und so finden sich die unterschiedlichsten Themen. Die verschiedenen Kunstakademien und Hochschulen der Stadt präsentieren Werke Ihrer Studenten, aber auch viele Museen und Galerien sowie verschiedene Institute nehmen teil.

Die Leitausstellung „Touch. Politiken der Berührung“ ist im Amtssalon in Berlin-Charlottenburg zu finden und ist ein Resultat der vielschichtigen Fotoszene Berlins. Der Berufsverband Freier Fotografen und Filmemacher BFF zeigt thematisch passend die Werke von 61 Fotografen, die aufeinander Bezug nehmen und sich als Produktionskette verstehen und am Vorgänger orientieren.

Im Museum für Kommunikation entstand in der Zusammenarbeit mit der ukrainischen Botschaft die Ausstellung „The Art of coping with war“. Zu sehen sind die Werke von fünf Fotografinnen und Fotografen, die den Krieg aus der von Ihnen beobachteten Perspektive aus einer sehr persönlichen Sicht wiedergeben.

Neben den verschiedenen Ausstellungen gibt es Vernissagen, Künstlergespräche und Führungen, unter anderem von den Kuratorinnen und Kuratoren.

Wer an diesem Wochenende vom 11.3. bis 12.3. 2023 noch nichts vorhat, kann spontan die Gelegenheit nutzen und die Foto- & Reisemesse FERN.BLICK in Herzogenaurach nordwestlich von Nürnberg besuchen. Für die Messe ist der Eintritt frei, Multivisions-Shows und Workshops sind kostenpflichtig, die Preise halten sich aber mit 6,50 Euro bis 40 Euro je nach Veranstaltung in Grenzen.

Das Museum Photo Elysée Lausanne in der Schweiz zeigt derzeit ebenfalls eine spannende Ausstellung zum Thema „Unscharf“. Dabei wird die Geschichte der Unschärfe in der Fotografie aufgerollt und das Stilmittel über die verschiedenen Zeitepochen hinweg in der fotografischen Praxis am Bild gezeigt und erklärt. Wer die Ausstellung besuchen möchte, sie ist noch bis zum 21. Mai 2023 zu sehen. Praktische Anleitung zum Thema „Unschärfe als Stilmittel“ finden Sie übrigens in der aktuellen Ausgabe der c’t Fotografie 02/2023.

(cbr)