Konsequenzen nach Sabotage: Bahn will Netzkapazität ausbauen

Mit zusätzlichen Redundanzen im eigenen Netz und mehr Sicherheitskontrollen plant die Bahn, sich künftig besser gegen Systemausfälle zu wappnen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 20 Kommentare lesen
ICE

Bundesweit ist etwa jeder 20. Kilometer Eisenbahnstrecke nicht mit schnellem mobilen 4G-Internet (LTE) abgedeckt.

(Bild: dpa, Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dorothee Wiegand

Nach dem Sabotageangriff auf das Funknetz der Deutschen Bahn sollen unter anderem die Netzkapazitäten des Verkehrsbetriebes erweitert werden. Auch die Sicherheitskontrollen entlang der Strecken will das Unternehmen verstärken. Die Bahn zieht damit erste Konsequenzen aus dem Sabotageangriff, der kürzlich zu Systemausfällen im Zugverkehr geführt hatte.

Der Konzern habe am gestrigen Freitag den Aufsichtsrat auf einer Sondersitzung über die geplanten Sicherheitsmaßnahmen informiert, berichten das Informationsportal bahnblogstelle.com sowie tagesschau.de. Ziel ist es demnach, weitere sogenannte Redundanzen im Netz aufzubauen, entweder durch Nutzung freier Kapazitäten oder auch indem zusätzliche Kabel verlegt werden.

Außerdem will die Bahn die Zahl der Sicherheitskontrollen entlang ihrer Strecken erhöhen; auch eine Zusammenarbeit mit der Bundespolizei ist geplant. In Kooperation mit anderen Behörden will die Bahn die Sicherheitskonzepte schutzbedürftiger Objekte prüfen.

Bisher unbekannte Täter hatten am vergangenen Samstag an zwei Stellen – in Nordrhein-Westfalen und in Berlin – wichtige Kommunikationskabel der Deutschen Bahn durchtrennt. Über die zerstörten Leitungen läuft normalerweise die Kommunikation zwischen den Lokführern und den Leitstellen, die den Zugverkehr steuern. Der Bahnverkehr in Norddeutschland stand aufgrund des Sabotageaktes über mehrere Stunden größtenteils still.

Bereits am Samstagvormittag konnten die ersten Züge wieder fahren, aber es traten in der Folge noch längere Zeit Verspätungen und Ausfällen im gesamten Fernverkehrsnetz auf. Die Bahn erklärte später, die bestehenden Notfallkonzepte hätten gut funktioniert. So sei der Funkverkehr bereits drei Stunden nach dem Ausfall wieder hergestellt worden.

(dwi)