Kritik an Festnahme von Fotografen bei Protesten gegen AfD

Die Nachrichtenagentur dpa meldet, dass die Polizei während der Proteste gegen die AfD am Samstag drei Pressefotografen verhaftet hat. Zwei Fotografen seien elf Stunden festgesetzt worden, ein Dritter hätte ins Krankenhaus gemusst.

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Kritik an Festnahme von Fotografen bei Protesten gegen AfD

(Bild: pixabay)

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Von
  • dpa

Vorläufige Festnahmen von Pressefotografen bei Protestaktionen gegen die AfD in Stuttgart haben laut dpa Kritik an der Polizei ausgelöst: Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) innerhalb der Gewerkschaft Verdi habe am Sonntag das Vorgehen als "skandalös" bezeichnet. Die dju prüfe rechtliche Schritte gegen die Polizei. Ein Sprecher der Polizei habe der Deutschen Presse-Agentur gesagt: "Wir sehen das Vorgehen als gerechtfertigt an."

Drei Pressefotografen sind während der Proteste am Samstag an der Messe in Gewahrsam genommen worden, schreibt die dpa unter Berufung auf die dju. Zwei seien elf Stunden festgesetzt worden, der dritte habe wahrscheinlich einen Kreislaufzusammenbruch erlitten – er sei in ein Krankenhaus gekommen. Die dju habe kritisiert, die Fotografen, die sich als Journalisten ausweisen konnten, seien unverhältnismäßig lange festgehalten und auch mit Kabelbindern gefesselt worden.

Dem Bericht zufolge sagte ein Sprecher der Polizei Reutlingen, dass den Fotografen gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr vorgeworfen werde. Sie hätten sich in einer "unfriedlichen Versammlung" aufgehalten und die Straße trotz mehrfacher Aufforderung nicht geräumt. Es sei dabei laut Polizeisprecher unter anderem um eine Aktion auf der A8 gegangen – dort sollen auch Autoreifen angezündet worden sein. (keh)