Lady Gaga bringt Amazon-Server ans Limit

Nur 99 Cent wollte Amazon.com für das komplette neue Album der Popsängerin als MP3-Download. Dem Ansturm auf die befristete Aktion waren die Server des Unternehmens kaum gewachsen.

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Von
  • dpa

Das neue Album der US-amerikanischen Popsängerin Lady Gaga für nur 99 US-Cent – das war ein Angebot, bei dem viele US-Kunden des Online-Händlers Amazon offensichtlich nicht "nein" sagen konnten. Der Ansturm bei der eintägigen Aktion war so groß, dass die Amazon-Server am Montag in die Knie gingen und viele Gaga-Fans zunächst auf ihren Download warten mussten. Amazon versprach, die gekauften MP3-Dateien von "Born this way" ohne Aufpreis nachzureichen.

Amazon ließ sich die Aktion einiges kosten: Der Online-Händler habe das Album bei Gagas Plattenfirma Universal Music zum üblichen Großhandelspreis von etwa neun Dollar gekauft, berichtete das Wall Street Journal unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Der Rabatt sollte wahrscheinlich die Aufmerksamkeit für Amazons neuen Online-Musikdienst erhöhen. Alle MP3-Dateien, die bei Amazon gekauft werden, landen auch automatisch auf einer virtuellen Festplatte des Händlers und können vom Nutzer über das Internet auf diversen Geräten abgerufen werden. "Cloud Drive" ist bisher nur in Nordamerika verfügbar.

Das Unternehmen brachte Ende März als erster großer Online-Händler seinen Cloud-Musikdienst ans Netz; Google zog wenig später mit einer eigenen Netz-Festplatte nach. Konkurrent Apple hat noch kein gleichartiges Angebot, soll aber bereits mit allen vier großen Musikkonzernen Lizenzverträge für seinen Online-Dienst ausgehandelt haben. Damit könnte Apple mehr Funktionen anbieten als die Mitbewerber. (jh)