Linux-Distribution Linux Mint Debian Edition 5 kommt mit frischem Unterbau

Die kurz LMDE5 genannte Distribution steigt auf Debian 11-Fundament ("Bullseye") um und nutzt die aktuelle Version des Cinnamon-Desktops.

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Aufmacher LMDE 5 veröffentlicht

(Bild: Screenshot)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Tim Schürmann

Linux Mint basiert eigentlich auf der jeweils letzten Ubuntu-Version mit Long Term Support. Zusätzlich pflegen die Entwickler noch eine etwas weniger beachtete Variante, die direkt auf Debian aufsetzt. Diese Debian Edition verhält sich zwar weitgehend wie ein herkömmliches Linux Mint, richtet sich jedoch aufgrund des anderen Unterbaus an erfahrene Linux-Anwender.

Des Weiteren dient die Debian Edition als Ausfalllösung, sollte Ubuntu irgendwann einmal von der Bildfläche verschwinden. Die Mint-Entwickler wollen zudem mit ihr prüfen, wie viel Arbeit sie in einen Umstieg von Ubuntu stecken müssten. Entsprechend weist das Mint-Team darauf hin, dass es LMDE primär für sich selbst entwickelt.

Die Neuerungen in der jetzt verfügbaren LMDE5 halten sich in Grenzen: "Elsie" – so ihr Codename – nutzt Debian 11 als Unterbau, bei der Vorversion kam noch Debian 10 ("Buster") zum Einsatz. Verfügbar sind zudem die Mint-eigenen Anwendungen aus Linux Mint 20.3, welche das Mint-Team unter der Bezeichnung XApps zusammenfasst. Dazu gehört etwa der Dokumentenmanager Thingy, auf den Nutzer von LMDE4 bislang noch verzichten mussten.

Anders als das herkömmliche Linux Mint steht die Debian Edition nur mit Cinnamon-Desktop zum Download bereit. Der wiederum meldet sich in der aktuellen Version 5.2.7. Nach der Installation lassen sich jedoch weitere Desktop-Umgebungen nachholen, darunter Mate 1.24 und Xfce 4.16.

Die Linux Mint Debian Edition 5 gleicht Linux Mint 20.3 auf den ersten Blick wie ein Ei dem anderen.

(Bild: Screenshot)

Die LMDE5 gibt es auch noch in einer 32-Bit-Fassung. Die nutzt standardmäßig einen Linux-Kernel ohne Physical Address Extension (PAE) und kann daher nicht mehr als 4 GByte Hauptspeicher einspannen. Ein Kernel mit PAE lässt sich jedoch mit folgenden zwei Zeilen im Terminal nachinstallieren:

apt update
apt install linux-headers-686-pae linux-image-686-pae

Für die Debian Edition gelten einige Besonderheiten, welche die Release Notes auflisten. Unter anderem kommt LMDE5 nicht mit Multiboot-Werkzeugen wie Yumi zurecht, zudem enthält das System keine Treiber für VirtualBox. Letztgenannte muss man manuell über die Gasterweiterungen der VirtualBox-Macher einspielen.

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Eine Upgrade-Anleitung für bestehende LMDE-Nutzer soll in den nächsten Tagen im Linux-Mint-Blog folgen. Wer bereits die Beta der Version 5 genutzt hat, kann mit folgenden drei Befehlen auf die finale Fassung wechseln:

apt install network-manager-config-connectivity-debian plymouth-label pipewire plocate
apt remove mlocate brltty
sudo updatedb

(dmk)