Mäuse als Tiermodell zur Autismus-Erforschung

US-Forscher haben in Labormäusen ein Gen identifiziert, nach dessen Ausschaltung die Tiere autistische Verhaltensstörungen zeigten. Damit könnte nun erstmals ein brauchbares Tiermodell für die Erforschung der Krankheit zur Verfügung stehen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 51 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Niels Boeing

Forscher der Universität Texas haben in Labormäusen ein Gen identifiziert, nach dessen Ausschaltung die Tiere autistische Verhaltensstörungen zeigten. Damit könnte nun erstmals ein brauchbares Tiermodell für die Erforschung der Krankheit zur Verfügung stehen.

Menschen mit Autismus zeigen zumeist mehrere typische Verhaltensstörungen: Sie interagieren kaum mit anderen Menschen, sprechen zu selten und neigen dazu, bestimmte Körperbewegungen ständig zu wiederholen – beispielsweise ein Schaukeln mit dem Oberkörper.

Die Forscher, die ihre Studie am Southwestern Medical Center in Dallas durchführten, schalteten ein Gen namens "PTEN" aus, das für die Zellsignalisierung zuständig ist. Die mutierten PTEN-Mäuse verbrachten im Vergleich zu ihren gesunden Artgenossen weniger Zeit mit sozialer Interaktion und interessierten sich genauso stark für tote Gegenstände wie für andere Mäuse.

Bei der Studie wurde das PTEN-Gen nur in einem bestimmten, erwachsenen Nervenzellenbereich ausgeschaltet. Dadurch konnten die Forscher recht genau studieren, wie das Ausschalten des Gens die Nervenzellen beeinflusste. "Wir sahen sehr abnorme Nervenzellen, die dem ähnelten, was bei einigen Autismus-Fällen beschrieben wurde", sagt der Entwicklungsbiologe Luis Parada, der die Studie leitete.

Mehr dazu in Technology Review online: (nbo)