Media Markt Österreich will online zu Amazon aufschließen

Entscheidendes Wachstum sieht die Media-Saturn-Gruppe in Österreich vor allem im Internet – der Filialausbau soll gestoppt werden, nachdem das Geschäftsjahr 2012 mit einer "roten Null" abgeschlossen wurde.

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Im Geschäftsjahr 2012 konnte Media-Saturn in Österreich einen Umsatz von 1,104 Milliarden Euro erzielen – nur rund 21 Millionen mehr als im Jahr zuvor. Flächenbereinigt habe man allenfalls mit einer "roten Null" abgeschlossen, erklärte MSH-Österreich-Chef Frank Kretzschmar. Der weitere Filialausbau werde daher erst einmal gestoppt, kündigte der COO der Media-Saturn Holding an. Noch im vergangenen Jahr hatte der Elektronikhändler die Zahl der Standorte in Österreich um drei auf 47 ausgebaut. Nun soll der Fokus noch stärker auf den Ausbau des Online-Geschäftes gelegt werden, in dem Media-Saturn erst seit 2010 wieder ernsthaft aktiv ist.

Im vergangenen Jahr habe der Onlineumsatz im österreichischen Elektrohandelsgeschäft Kretzschmar zufolge rund 750 Millionen Euro betragen und damit knapp 13 Prozent des Gesamtumsatzes der Branche ausgemacht. Für das laufende Jahr zeigte sich der MSH-Geschäftsführer optimistisch: 2013 werde ein gutes Jahr für die Branche – und davon sollen Media Markt und Saturn überdurchschnittlich profitieren. "2014 wollen wir die Nummer 2 hinter Amazon sein", kündigte Kretzschmar gegenüber heute.at an. Zwar hatte MSH zuletzt insgesamt Fortschritte im Onlinehandel verkünden können, in Österreich liegt die Latte für die Handelskette allerdings noch ziemlich hoch: Im Ende 2012 veröffentlichten Ranking der Top-10 unter den österreichischen Online-Shops 2011 war MSH noch nicht vertreten. Amazon hingegen führte die Liste mit einem Umsatz von 255 Millionen Euro und deutlichem Vorsprung an.

Ambitioniertes Ziel: Media-Saturn soll als Nummer 2 im österreichischen Onlinehandel schon 2014 zu Amazon aufschließen.

(Bild: Statista / EHI )

In Internetforen geäußerte Kritik an den aus Kundensicht häufig zu hohen Preisen bei Media-Saturn trat Kretzschmar offensiv entgegen: Die Elektronikmarktkette wolle künftig wieder die Preisführerschaft übernehmen und dazu sämtliche Preise Schritt für Schritt überarbeiten. Als Messlatte dürfte dabei in Zukunft wohl primär die Preisentwicklung im Internet dienen. Denn die Marktleiter der MSH-Filialen genießen zwar eine gewisse Freiheit bei Ihrer Preisgestaltung, im Zweifelsfalle solle dem Kunden aber dann doch der günstigere Preis aus dem Onlineshop angeboten werden, betonte Kretzschmar. (map)