Mehr Kontrast mit organischem Bildsensor

Fujifilm und Panasonic entwickeln gemeinsam an einer neuen Technologie für einen organischen Bildsensor. Die Ziele sind ein höherer Wirkungsgrad und verbesserte optoelektrische Eigenschaften.

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Von
  • Peter Nonhoff-Arps

Fujifilm und Panasonic entwickeln gemeinsam an einer neuen Technologie für einen organischen Bildsensor. Die Ziele sind ein höherer Wirkungsgrad und verbesserte optoelektrische Eigenschaften.

siehe auch:
- Sensoren aus der Sprühdose
- Sigma Foveon Sensor
- Sony's BI-Sensor

Im Unterschied zu einem herkömmlichen CMOS-Bildsensor soll das Licht des organischen CMOS-Sensors nicht in einer Silizium-Halbleiterschicht (Fotodiode) in eine Spannung umgesetzt werden, sondern in einer über dem CMOS-Halbleiter liegenden organischen photoelektrischen Schicht. Oberstes Ziel sei es, einen höheren Wirkungsgrad zu erzielen, heißt es in einer von Panasonic und Fujifilm gemeinsam veröffentlichten Meldung. Demnach bietet der neue Sensor eine gegenüber den bislang gebräuchlichen Sensoren vergrößerte, effektiv nutzbare lichtempfindliche Fläche. Zudem sorge die mit 0,5 µm extrem dünne organische photoelektrische Schicht für eine vergleichsweise sehr hohe Lichtabsorption.

Organischer CMOS-Bildsensor (3 Bilder)

Sensorkonstruktion im Vergleich

Auffällig an der neuen Sensortechnik ist die sehr dünne lichtempfindliche organsiche Schicht. Darüber befindet sich eine Schutzschicht gegen Umwelteinflüsse. (Bild: Panasonic)

Der neue organische Sensor soll im Vergleich zur herkömmlichen CMOS-Technologie einen wesentlich größeren Dynamikumfang (88 dB) und damit einhergehend besseren Kontrast ermöglichen. Die Lichtempfindlichkeit soll um den Faktor 1,2 höher sein. Zudem verringert die neue Technik das Übersprechen zwischen den einzelnen Farbkanälen. Die Konstruktion wandelt auch noch Licht in elektrische Energie um, das aus einem Einfallswinkel von 60° einfällt (normal sind 30° bis 40°). Daher eignet sie sich besonders auch für Kompaktkameras, deren Minisensoren im Unterschied zu den Wandlern im Kleibild- oder APS-C-Format wesentlich weitwinkligere Optiken erfordern.

Fujifilm forscht schon seit längerem an lichtempfindlichen organischen Schichten und hatte bereits 2011 ein entsprechendes Patent angemeldet. Panasonic bringt seine Erfahrungen aus der Halbleiterentwicklung in das gemeinsame Projekt ein. Erste Ergebnisse der gemeinsamen Forschung präsentieren die Hersteller diesen Monat auf der VLSI-Technologie-Konferenz in Kyoto (Japan) und einem Bildsensor-Workshop in Utah (USA). Unklar ist jedoch, bis wann man mit ersten kommerziellen Kameras rechnen kann. (pen)