Millenium wirft Mobilcom Täuschung der Aktionäre vor

Die Millenium GmbH widerspricht einer Pressemitteilung der mobilcom AG, laut der eine von einzelnen Aktionären angestrebte Klage gegen France Telecom aussichtslos sei.

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Die Millenium GmbH widerspricht einer Pressemitteilung der mobilcom AG, laut der eine von einzelnen Aktionären angestrebte Klage gegen France Telecom aussichtslos sei. Millenium sieht das als einen "dreisten Versuch, die Aktionäre und die Öffentlichkeit zu täuschen". Bundeskanzler Gerhard Schröder habe im September 2002 die "ausgezeichnete Rechtslage" der mobilcom hervorgehoben und weiter ausgeführt, "Mobilcom hat hohe Schadensersatzansprüche gegen seinen früheren Partner France Telecom".

mobilcom hatte weiter mitgeteilt, das Unternehmen sei durch France Telecom weder ein Schaden entstanden, noch sei das Unternehmen durch den mit 28,5 Prozent beteiligten Aktionär beherrscht worden. Millenium hält dagegen, dass mobilcom in den Jahren 2000 bis 2002 10 Milliarden Euro für UMTS aufgewendet habe. Davon habe France Telecom 7,1 Milliarden Euro ersetzt. Zudem sei mobilcom nicht nur finanziell, sondern auch wegen der Regelungen in einem Kooperationsvertrag von der France Telecom abhängig gewesen. In dem im März 2000 geschlossenen Vertrag mit der France Telecom und dem mobilcom-Gründer Gerhard Schmid habe sich mobilcom verpflichtet, ein Mobilfunknetz zu errichten und sich den Entscheidungen der France Telecom unterworfen.

Hinter Millenium steht die Ehefrau des früheren Vorstandsvorsitzenden Gerhard Schmid, Sybille Schmid-Sindram. mobilcom fordert von dem Unternehmen die Rückzahlung eines Teilbetrags von 5 Millionen Euro aus einem Aktienoptionsgeschäft im Jahr 2001. Vor zwei Jahren beherrschte die Affäre um das norddeutsche Mobilfunkunternehmen über Monate die Schlagzeilen. Im September 2002 beschloss France Telecom den Ausstieg aus mobilcom. (anw)