Mit WLAN- und Bluetooth-Sniffing gegen Schlangen am Flughafen

Blip Systems rechnet die Zahl der gefundenen Smartphones vor Sicherheitskontrollen am Airport in die wahrscheinliche Wartezeit um.

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Smartphone-Erfassung soll Schlangen reduzieren

(Bild: Steve Jurvetson / Flickr / cc-by-2.0)

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Lassen Smartphone-Nutzer WLAN und Bluetooth angeschaltet, können sie bekanntlich relativ einfach geortet werden: Passive Netzwerkscanner reichen aus – und kaum jemand macht sich die Mühe, die Funkverfahren abzudrehen, sind sie doch bei vielen Geräten standardmäßig aktiviert.

Beide Funkmodularten senden regelmäßig eindeutige MAC-Adressen (bei WLAN Probe Requests genannt), mit denen sich einzelne Smartphones auseinanderhalten lassen. Die dänische Firma Blip Systems nutzt die Probe Requests der Handy-Funkmodule nun dazu, Gerätebesitzer in einer Warteschlange zu zählen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe: Etwa vor der Sicherheitsschleuse im Flughafen, im Supermarkt oder in Verkehrsmittel. Verwendet werden dabei Empfangssysteme, die mit relativ schwachen Eingangsempfindlichkeiten umgehen können, um die Geräte auseinanderzuhalten.

Am Airport können die Daten für jede Kontrollstation dann beispielsweise auf einem Display angezeigt werden – umgerechnet auf die Anzahl der Warteminuten. So sollen sich die Reisenden besser verteilen. Oder die Technik könnte dazu dienen, rechtzeitig weitere Stationen zu öffnen.

In den USA wird die Technik im kommenden Sommer am Flughafen von Cincinnati installiert. In Tests soll es die durchschnittliche Wartezeit immerhin von 13,2 auf 8,9 Minuten gesenkt haben. In Amsterdam, Oslo, Toronto und Dubai läuft das System bereits. Blip Systems betont, dass das Unternehmen die Daten anonymisiert.

Martin Bowman vom Blip-Systems-Partner Lockheed Martin meint, dass das Anzeigen der möglichen Wartezeit Passagiere ruhiger mache. Das Schlangestehen werde weniger stressig, sagte er gegenüber der Witschaftsnachrichtenagentur Bloomberg.

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(bsc)