Mittwoch: Qualcomms neuer Mobilprozessor und Russlands TikTok-Alternative

Snapdragon 8 Gen 1 für Handys + Russlands Yappy gegen TikTok + Corona beflügelt Internetnutzung + Aldi-Gaming-Laptops mit Ryzen & GeForce + Xenobot-Nachwuchs

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Mann mit Handy vor Notebook

(Bild: Shutterstock/selinofoto)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Qualcomm stellt wie jedes Jahr gegen Jahresende seinen neuen Highend-Mobilprozessor für die nächste Generation der Smartphones vor. Jetzt aber ändern sich nicht nur Chip-Aufbau und -Kerne, sondern auch das Namensschema. Russland will seine Bürger hingegen von Social-Media-Plattformen westlicher Konzerne weglocken und bringt dafür eine eigene TikTok-Alternative – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Die Snapdragon-Chips von Qualcomm tragen keine dreistelligen Modellnummern mehr, sondern nur noch eine Ziffer plus Generationsangabe. Der Nachfolger des Snapdragon 888 bzw. 888+ heißt nun also Snapdragon 8 Gen 1 und ist – kaum überraschend – der bisher leistungsstärkste Qualcomm-Chip. Zum ersten Mal setzt Qualcomm auf den neuen Befehlssatz ARMv9. Neben dem neuen Namen bietet Qualcomms neuer Mobilprozessor Snapdragon 8 Gen 1 auch neue CPU-Kerne.

Neu ist auch Russlands Alternativ-App zur chinesischen Kurzvideo-Plattform TikTok. Die App Yappy stammt von einer Tochterfirma des Staatskonzerns Gazprom und ist dort für Android- und iOS-Geräte verfügbar. Yappy besitzt ähnliche Funktionen wie TikTok und erlaubt das Teilen kurzer Videoclips von bis zu 60 Sekunden Dauer. Russland bringt TikTok-Alternative Yappy auf den Markt, um den Druck auf ausländische Technologiefirmen zu erhöhen.

Ob Yappy zu mehr Internetnutzern führt, sei dahin gestellt. Sicher ist dagegen, dass die Corona-Pandemie Millionen von Menschen erstmals online gebracht hat. Allerdings sind 37 Prozent der Weltbewohner weiter ohne Zugang, berichtet die UN-Organisation ITU. Durch Pandemie-Maßnahmen sind nun 17 Prozent mehr Menschen online als noch 2019: Corona beflügelt Internetnutzung, aber Milliarden sind immer noch ohne Zugang.

Ein Gaming-Laptop dürfte kaum das erste Gerät eines Internet-Neulings sein, aber in Kürze erscheinen bei Aldi zwei Gaming-Notebooks des Herstellers Medion: das Erazer Deputy P25 für 1250 Euro und das Erazer Beast X25 für 2700 Euro. Beide verwenden Zen-3-Prozessoren von AMD und mobile Grafikchips von Nvidia. Die 2,3 kg schweren Aldi-Gaming-Notebooks basieren auf Ryzen-5000-Achtkernprozessoren gepaart mit GeForce-GPUs.

Ungleich kleiner und leichter sind die vor einem Jahr vorgestellten winzigen Roboter aus Froschzellen. Bislang wurden diese winzigen sogenannten Xenobots in feinmechanischer Arbeit händisch zusammengebaut. Ein Erster kann sich inzwischen selbst reproduzieren. Nach Ansicht von US-Forschern habe man mit den Xenobots in einer bemerkenswerten Entwicklung jetzt einen neuen biologischen Organismus geschaffen, denn die von KI entworfenen winzigen Bioroboter können sich nun vervielfältigen.

Auch noch wichtig:

  • David Marcus verlässt Meta und will wieder selbst Unternehmer sein. Der ehemalige Paypal-Chef leitete den Messenger und kümmerte sich zuletzt um Facebooks Wallet, aber im Mittelpunkt stand er auch als "Vater" von Facebooks Digitalwährung.
  • Das Projekt Gutenberg feiert heute seinen fünfzigsten Geburtstag. Für die erste digitale Bibliothek brachte ein Amerikaner Bücher ins Internet, deren Schutzfristen abgelaufen war. Nachdem das US-Literaturportal aus rechtlichen Gründen hierzulande jahrelang gesperrt war, ist es seit etwa einem Monat wieder von Deutschland aus erreichbar.
  • Zum heutigen ersten Dezember lassen sich bei heise online die Türchen gleich mehrerer Adventskalender öffnen. Dabei wird jeden Tag Software verschenkt, die sonst Geld kostet, und es gibt etliche Verlosungen sowie nerdige Gratis- und Sparangebote.

(fds)