Mittwoch: Teslas Kryptoverluste & Bußgeldsenkung, AMDs Gewinne dank Serversparte

100 Dollar Verlust pro Tesla + AMD im Plus dank Epyc + Paypal streicht Stellen + Snapchat mit mehr Nutzern + Potsdam weiter offline + DSL-Beschleunigung mit 5G

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Arbeitende Figuren auf Bitcoin-Münzen

(Bild: Morrowind/Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Über 100 US-Dollar pro verkauftem Auto. So hoch sind Teslas Spekulationsverluste mit Bitcoin 2022. Mit dem Umweltbundesamt konnte Tesla lukrativer verhandeln, denn nach Klage und Vergleich wurde das verhängte Bußgeld drastisch reduziert. Derweil packt AMDs Serversparte Intel an den Kronjuwelen und beschert AMD einen passablen Jahresabschluss. So bleibt ein kleines Plus stehen, obwohl die Übernahme des Netzwerkspezialisten Xilinx 2022 Milliarden gekostet hat. Schlechter läuft es hingegen bei Paypal. Der Bezahldienst streicht viele Stellen aufgrund hohen Kostendrucks – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Tesla hat 2022 mehr Umsatz, Betriebs- und Nettogewinn gemacht als je zuvor. Aus dem jetzt bei der US-Kapitalmarktbehörde eingereichten Jahresbericht geht hervor, dass das deutsche Umweltbundesamt durchaus mit sich handeln lässt. Ein Millionenbußgeld wurde deutlich gekürzt. Mit Bitcoin-Spekulation hatte der Autobauer aber weniger Erfolg. Anfang 2021 wettete Tesla 1,5 Milliarden Dollar auf Bitcoin und konnte in dem Jahr auch Krypto-Spekulationsgewinn verbuchen. Inzwischen hat Firma rund 88 Prozent ihrer einstigen Bitcoins wieder abgestoßen, mit Verlust: Tesla verliert Millionen durch Bitcoin, spart beim Umweltbundesamt.

In einer anderen Branche ist AMD weiter erfolgreich, denn ein weiteres Quartal ist das Unternehmen haarscharf an einem Nettoverlust vorbeigeschlittert: 21 Millionen US-Dollar blieben im vierten Quartal 2022 als Nettogewinn übrig. Dies ist dem starken Servergeschäft zu verdanken, denn die Data-Center-Sparte rund um die Epyc-CPUs wuchs auch Ende 2022 weiter. Selbst der Gaming-Sparte ging es weiter erstaunlich gut, denn die Chips für Spielkonsolen haben den Radeon-Umsatzeinbruch fast vollständig ausgeglichen. Das Sorgenkind bleibt die Client-Gruppe rund um alle Ryzen-Prozessoren von AMD: Eine Insel im roten Meer.

Paypal will seine Beschäftigtenzahl angesichts des herausfordernden Wirtschaftsumfelds um rund sieben Prozent senken. Das betreffe rund 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Paypal-CEO Dan Schulman begründete die Stellenstreichungen als Sparmaßnahmen. Paypal habe in den vergangenen Jahren große Fortschritte dabei gemacht, die Kosten zu senken, müsse jedoch noch mehr tun. Schulman verspricht einen respektvollen Umgang mit den Mitarbeitern und großzügige Abfindungen: Paypal kürzt Belegschaft um sieben Prozent – 2000 Vollzeit-Mitarbeiter betroffen.

Die Foto-App Snapchat gewinnt zwar weiterhin neue Nutzer hinzu, aber das Werbegeschäft kommt nicht in Gang. Nach einem stagnierenden Umsatz im vergangenen Quartal rechnet die Entwicklerfirma Snap für das laufende Vierteljahr mit einem Rückgang der Erlöse zwischen zwei und zehn Prozent. Das kommt an der Börse nicht gut an. Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel um fast 15 Prozent. Snap rutschte zuletzt auch tief in die roten Zahlen. Im vergangenen Quartal gab es einen Millionenverlust, nachdem Snap ein Jahr zuvor den ersten Quartalsgewinn einfahren konnte: Snapchat mit mehr Nutzern, aber trüber Ausblick lässt Aktie deutlich fallen.

Seit bald fünf Wochen ist in Potsdam die Stadtverwaltung offline, mit einer sehr kurzen Unterbrechung. Erstmals nennt die Stadt einen Namen: Hive. Unter diesem Namen ist eine Ransomware-Bande bekannt, die vergangene Woche durch Ermittlungsbehörden in Europa und den USA zerschlagen wurde. Offenbar fürchtet Potsdam, dass ihre Systeme mit Software dieser Täter infiziert wurden. Die Angreifer sollen noch nichts verschlüsselt haben, allerdings hat die Zerschlagung Hives die Gefahr für Potsdam nicht unbedingt beseitigt. Deshalb bleibt Potsdam offline: Stadt spricht von Gefahr durch Hive-Bande.

Die Deutsche Telekom bringt ihr vor Jahresfrist angekündigtes 5G-Mobilfunkmodem ab 1. Februar in den Handel. Damit lassen sich DSL-Anschlüsse, an denen man den Telekom-Router Speedport Smart 4 betreibt, über den zusätzlichen Mobilfunkweg beschleunigen. Vor allem Telekom-Kunden an langen DS-Leitungen können je nach Standort der nächsten 5G-Basisstation deutlich mehr Geschwindigkeit erwarten. Zusätzlich erhöht die Erweiterung auch die Ausfallsicherheit des Internet-Zugangs, was sie für geschäftlich genutzte Anschlüsse interessant macht: Telekom beschleunigt DSL-Anschlüsse mit einfacher 5G-Erweiterung.

Auch noch wichtig:

(fds)