Multimedia-Förderprojekt in Rheinland-Pfalz gestartet

Die Landesregierung investiert in diesem Jahr 58 Millionen Euro in Multimediaprojekte.

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Von
  • Torge Löding

Das Land Rheinland-Pfalz hat ein 10-Punkte-Programm mit dem Namen "Bilden -- Beschäftigen -- Wachsen" auf den Weg gebracht. Die Landesregierung will damit die Rahmenbedingungen weiter verbessern, um Wachstum und Beschäftigung auch zukünftig zu sichern. "Rheinland-Pfalz ist schon ein innovativer, weltoffener Standort. Er soll gezielt weiterentwickelt werden, um den Menschen im Land Zukunftsperspektiven zu geben und der Wirtschaft ein verlässlicher Partner zu sein", sagte Ministerpräsident Kurt Beck heute bei der Vorstellung des Programms auf einer Pressekonferenz in Mainz.

Mehr als 58 Millionen Euro investiere die Landesregierung in diesem Jahr in Multimediaprojekte. Die Schwerpunktsetzung auf Bildung und Wirtschaft ergebe sich zwingend aus den Anforderungen, die heute an einen modernen Standort gestellt würden. So sei das Reservoir an gut ausgebildeten Fachleuten mit den heute auf dem Arbeitsmarkt erforderlichen Qualifikationen ein wichtiges Kriterium für Standortentscheidungen von Unternehmen.

Die Landesregierung will nach Becks Worten das selbst gesteuerte und eigenverantwortliche Lernen mit Hilfe moderner eLearning-Angebote stärken und ausbauen. Die Bandbreite der Projekte reiche von der 3-D-Simulation von Gefahrensituationen am Computer für Führungskräfte der Feuerwehr über ein Trainingsprogramm für die Verwaltung zum professionellen Einsatz von eGovernment-Verfahren an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Mayen bis zu Online-Vorlesungen auf dem Virtuellen Campus Rheinland-Pfalz.

Im Rahmen der Initiative Internet für alle hat die Landesregierung nach Aussage von Ministerpräsident Beck zahlreiche Initiativen auf den Weg gebracht, um alle, für die Internet und PC "Bücher mit sieben Siegeln" seien, mit den neuen Medien in Kontakt zu bringen. Bis Ende 2005 soll der Anteil der Online-Nutzer von jetzt gut 50 auf 75 Prozent erhöht werden.

Ministerpräsident Beck und Wirtschaftsminister Bauckhage betonten bei der Vorstellung des 10-Punkte-Programms, Multimediapolitik sei auch Regional- und Branchenpolitik. Ein vorige Woche vorgestelltes Gutachten zeige die Veränderungen auf, die durch den Übergang von der Industrie- in die Informations- und Wissensgesellschaft stattfänden. Bis Ende des Jahrzehnts könnten in Rheinland-Pfalz rund 50.000 neue Arbeitsplätze in der Medien- und IT-Branche sowie nachgelagerten Wirtschaftszweigen entstehen.

Die Ergebnisse seien in die Strategie der Landesregierung eingeflossen, die darauf abziele, die Chancen von Multimedia in dem notwendigen Innovationsprozess des Landes aktiv zu nutzen. Projekte wie der Auf- und Ausbau regionaler Netzwerke stärkten das Zusammenwirken auf kommunaler und Landesebene. Beck und Bauckhage: "Gemeinsam mit den Beteiligten auf kommunaler Ebene und in der Wirtschaft wollen wir die zielgerichtete Entwicklung regionaler und branchenbezogener Cluster ausbauen, bei der die Rahmenbedingungen so angepasst werden, dass Hochschulen, Forschungsinstitute und Wirtschaft optimal voneinander profitieren können und sich gegenseitig befruchten."

Der medienpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Norbert Mittrücker, bezeichnete die Schwerpunkte des 10-Punkte-Programms indes als "als bekannte Ladenhüter". (tol)