NASA-Sonde Juno: Fotos zeigen Jupitermond Io nach nahem Vorbeiflug

Seit mehr als sieben Jahren ist die NASA-Sonde im Jupitersystem, nun hat sie erstmals den großen Mond Io passiert und dabei Daten gesammelt. Auch Fotos gibt es.

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Gelblich-orangenes Bild des Mondes

Io

(Bild: NASA / SwRI / MSSS)

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Kurz vor dem Jahreswechsel hat die Jupitersonde Juno der NASA als erste seit mehr als 20 Jahren den innersten der großen Monde des Gasriesen besucht und Fotos von Io gemacht. Die sind jetzt online abrufbar und zeigen den vulkanisch aktivsten Himmelskörper im Sonnensystem in lange nicht gesehener Detailtiefe. Die bei dem Vorbeiflug in gerade einmal 1500 km Abstand gesammelten Daten sollen mit alten abgeglichen werden, um die Veränderung und den Ursprung der starken vulkanischen Aktivität zu erforschen. Io ist der mit Abstand vulkanisch aktivste Himmelskörper des Sonnensystems. Mit diesem und einem weiteren nahen Vorbeiflug ändert die Sonde außerdem ihre Umlaufbahn, ab Februar soll sie nur noch 33 statt 38 Tage für eine Umrundung des Jupiter benötigen.

Die jetzt publik gemachten Aufnahmen von Io zeigen den zur Hälfte beleuchteten Mond und mehrere Vulkane auf seiner Oberfläche. Gemacht wurden sie mit der JunoCam, die den Verantwortlichen zufolge immer mehr Spuren der immensen Strahlung zeigt, der sie seit Jahren ausgesetzt ist. Der Dynamikumfang habe zuletzt gelitten und außerdem hätten sich Streifen gezeigt, die auf Schäden zurückgehen. Man arbeite daran, die zu lindern und die Kamera am Laufen zu halten. Insgesamt hat es den Anschein, als würde mit den nahen Vorbeiflügen an Io nun die letzte Phase der erfolgreichen Mission eingeleitet. Juno ist seit 2016 im Jupitersystem unterwegs und sollte dort bis 2018 forschen. Die Mission wurde aber verlängert und soll nach aktuellem Stand noch bis 2025 weiterlaufen.

Juno konnte unter anderem bereits ermitteln, dass das Magnetfeld des Planeten noch deutlich stärker ist als erwartet. Außerdem haben Forscher und Forscherinnen dank Juno beobachten können, dass sich der Nordpol des Gasriesen deutlich von dessen Südpol unterscheidet. Die Analyse der Pole war eines der wichtigsten Ziele der Mission, denn die waren für vorbeifliegende Sonden früher nicht einsehbar und deshalb noch weitgehend unerforscht. Die Kamera JunoCam zählt nicht zu den Forschungsinstrumenten und ist dafür ausgelegt, trotz der immensen Strahlenbelastung durch den riesigen Planeten zu funktionieren. Vorgesehen waren aber nur sieben nahe Vorbeiflüge, inzwischen hat sie dutzende überstanden. Wegen technischer Probleme waren vor einem Jahr 200 Fotos verloren gegangen.

(mho)