Neue HP auch in Deutschland startklar

Heribert Schmitz, designierte Chef der neuen HP Deutschland, kann noch nicht sagen, wie viele Mitarbeiter hierzulande entlassen werden.

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  • dpa

Der Zusammenschluss der Computerkonzerne Hewlett-Packard und Compaq, die neue HP, ist auch in Deutschland startklar. "Wir werden durch die Fusion unser Produkt- und Lösungsspektrum erweitern. Die Phase der Integration soll möglichst schnell und fair für unsere Mitarbeiter abgeschlossen werden", kündigte der designierte Vorsitzende der neuen HP-Geschäftsführung, Heribert Schmitz, in einem dpa-Gespräch an. Weltweit sollen 15.000 Stellen in zwei Jahren abgebaut werden.

"Wir können zu Zeit noch nicht sagen, inwieweit Deutschland davon betroffen sein wird", sagte Schmitz. "Wie in der Vergangenheit streben wir jedoch an, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden." Die Behauptung der IG Metall, durch die Fusion seien bei Compaq bis zu 1800 Jobs gefährdet, bezeichnete Schmitz als reine Spekulation. Die alte HP beschäftigt in Deutschland 5900 Mitarbeiter, bei Compaq sind es 2600.

Die Integration der beiden Unternehmen soll eng mit den Betriebsräten beider Firmen abgestimmt werden. "Wir nehmen die Belegschaft voll mit ins Boot", sagte Schmitz. Synergie-Effekte aus der Fusion müssten jetzt realisiert werden, auch wenn die Konjunktur im nächsten Jahr wieder anspringe. Die Kunden sollten zügig ihre künftigen Ansprechpartner erfahren. Dabei seien alle Vorkehrungen getroffen, dass sich mögliche Reibungsverluste während der Integrationsphase nicht auf die Kunden auswirken.

Sitz der neuen Zentrale soll Böblingen sein, das bisherige Compaq-Hauptquartier München bleibe als wichtiger Standort erhalten. Selbst die Topmanager müssten nicht alle umziehen. Der deutsche Compaq-Chef Rainer Kacmarczyk soll die Sparte für Großrechner, Speicherlösungen und Software übernehmen. Die Leiter der drei anderen Sparten Computer, Drucker und Bildbearbeitung sowie Dienstleistungen kommen ebenso wie Arbeitsdirektor Fritz Schuller von HP. Offen ist lediglich noch der Posten für Finanzen.

Die deutschen Aufsichtsräte sollen den Vorschlägen an diesem Freitag und am kommenden Mittwoch zustimmen. Schmitz erwartet, dass die beiden Töchter trotz des gemeinsamen Managements noch mindestens bis Ende Oktober rechtlich selbstständig bleiben. Die Gespräche zwischen HP und Compaq über die Zukunft des gemeinsamen Unternehmens in Deutschland hatten bereits im Februar begonnen. (dpa) (anw)