Adobe: Pantone-Farbpaletten benötigen künftig ein Abo – sonst bleibt nur Schwarz

Wer mit Adobes Creative Cloud-Anwendungen Farbpaletten von Pantone nutzen will, muss künftig ein zusätzliches Abo abschließen. Sonst sieht man nur noch Schwarz.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 667 Kommentare lesen

(Bild: r.classen/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Der Softwarehersteller Adobe entfernt ab November fast alle vorinstallierten Farbbibliotheken des Anbieters Pantone aus etlichen seiner Anwendungsprogramme. Der Schritt ist schon länger angekündigt, doch nun sehen Nutzer einen entsprechenden Hinweis, wenn sie eine Datei öffnen – und statt ihrer bisher verwendeten Pantone-Farben nur noch Schwarz. Zumindest dann, wenn sie keinen gesonderten Lizenzvertrag mit Pantone abgeschlossen haben (das bedeutet: zusätzlich zu den Kosten, die für die Nutzung der Adobe-Software in der Creative Cloud anfallen). Betroffen sind Photoshop, Illustrator und InDesign, schreibt Adobe auf der Support-Webseite zu "Adobe Color".

Von den bislang integrierten, sogenannten Pantone-Farbbüchern bleiben nur drei kostenlos erhalten: "Pantone + CMYK beschichtet", "Pantone + CMYK unbeschichtet" und "Pantone + metallisch beschichtet". Wer die anderen Pantone-Farbbücher weiter nutzen will, muss über das Plug-in "Pantone Connect" eine Lizenz abschließen, heißt es in dem Support-Dokument. Dabei liegt die Ankündigung der Maßnahme schon viele Monate zurück: Bereits im April wies Adobe in diesem Dokument darauf hin, man werde ab August schrittweise damit beginnen, per Software-Update die Pantone-Farbbücher (bis auf die drei Ausnahmen) "auslaufen" zu lassen; eine gesonderte Lizenz mit Pantone sei erforderlich. Erst vor einer Weile hieß es dort dann zusätzlich, die Maßnahme werde ab November umgesetzt.

Womöglich ist die Support-Mitteilung vielen Nutzern entgangen – der drastische Einschnitt, der nun ansteht, ist darin jedenfalls nicht erkennbar: Alle bislang verwendeten Pantone-Farben, die hinter der neuen 'Paywall' verschwinden, werden durch schwarze Flächen dargestellt. Und zwar auch in Dateien, die man vor der Umstellung angelegt hat. Auf Twitter kursieren bereits entsprechende Hinweise und Screenshots sowie verärgerte Kommentare.

Ein erforderliches Premium-Abonnement von Pantone Connect kostet laut der Pantone-Webseite derzeit 14,99 Euro pro Monat oder 89,99 Euro pro Jahr für Einzelpersonen; für Geschäftskunden gelten teils höhere Preise. Auch auf Adobes Plug-in-Marktplatz "Exchange" werden diese Preise in der Beschreibung des Plug-ins Pantone Connect genannt. Adobe-Nutzer machen dort mittlerweile ihrem Unmut über die neue Preispolitik Luft: mit schlechten Bewertungen.

(tiw)