News Corp. setzt auf "Avatar"

Der 3D-Film hat im vergangenen Quartal zu einem Umsatzsprung des Medienkonzerns beigetragen. "Avatar" soll so schnell wie möglich auf DVD herauskommen, sagte Konzernchef Rupert Murdoch.

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Von
  • dpa

Der US-Medienkonzern News Corporation stellt sich nach dem durchschlagenden Erfolg seines 3D-Films "Avatar – Aufbruch nach Pandora" auf einen Geldsegen ein. An den Kinokassen hat der Science-Fiction-Film bereits "Titanic" als kommerziell erfolgreichsten Streifen abgelöst und ist nun für neun Oscars nominiert.

"Wir werden die DVD so schnell wie möglich herausbringen", so Konzernchef Rupert Murdoch am späten Dienstag in New York. Bis zur Jahresmitte wird nach seinen Worten der Großteil der Einnahmen fließen. In dem Ende Dezember abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal lief der Film bereits gut an. Auch "Ice Age 3", "X-Men Origins: Wolverine" und "Nachts im Museum 2" füllten die Kassen.

"Wir sind aus der Krise als überlegener Inhalteanbieter hervorgegangen", sagte Murdoch. Der Umsatz stieg laut Mitteilung (PDF-Datei) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10 Prozent auf 8,7 Milliarden Dollar. "Avatar" allein trug dazu demnach bisher 2 Milliarden US-Dollar dazu bei. Der Gewinn fiel unterm Strich jedoch wegen eines teuren Rechtsstreits mit 254 Millionen Dollar bescheiden aus.

Vor einem Jahr hatte die News Corp. allerdings noch einen Rekordverlust von 6,4 Milliarden Dollar eingefahren wegen massiver Abschreibungen unter anderem auf den übernommenen Dow-Jones-Konzern. Seitdem hat sich die News Corp. berappelt. Das Wachstum werde in den kommenden Monaten anhalten, sagte Murdoch.

Die Anleger freuten sich über so viel Zuversicht: Die Aktie stieg nachbörslich um knapp 3 Prozent. Damit hat sie sich binnen eines Jahres vom Wert her verdoppelt.

Multimilliardär Murdoch kämpft gegen die angeblich verbreitete Gratismentalität im Internet und will Inhalte seiner Tochterfirmen nur noch gegen Geld hergeben. So schränken seine Zeitungen nach und nach ihre kostenlosen Angebote ein. "Der Wert der Inhalte ist jetzt klar", sagte Murdoch. Er verspricht sich vor allem durch die wachsende Zahl der internetfähigen Handys gute Geschäfte.

Zu dem Konzern gehört das Filmstudio 20th Century Fox, die Fernsehsender-Kette Fox, Zeitungen wie das Wall Street Journal oder die britische Sun sowie Buchverlage. Auch der Bezahlsender Sky Deutschland – ehemals Premiere – ist Teil von Murdochs Medienreich.

Ob es eine breite Erholung auf dem krisengeschüttelten Medienmarkt gibt oder Murdoch ein besonders gutes Händchen hatte, werden die Zahlen der Konkurrenten zeigen: Time Warner (CNN, Warner Brothers) legt seine Bilanz an diesem Mittwoch vor, Disney am 9. Februar und Viacom (MTV, Paramount) am 11. Februar. Zuletzt hatten sich auch die Wettbewerber auf bessere Zeiten eingestellt. In der Wirtschaftskrise war das wichtige Werbegeschäft weggebrochen. (anw)