Niedersachsen: Schulministerin empfiehlt KI-Einsatz erst ab Sekundarstufe I

KI-Tools sollten laut der niedersächsischen Schulministerin auf jeden Fall in Schulen thematisiert und ihr Einsatz gelernt werden – allerdings nicht zu früh.

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(Bild: Diego Thomazini/ Shutterstock.com)

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Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg empfiehlt den Einsatz von KI-Tools erst ab der Sekundarstufe I. In den Grundschulen sollten zunächst die Basiskompetenzen erlangt werden. Das erklärte Hamburg gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

"An Grundschulen geht es ja vor allem um lesen, schreiben und rechnen. Beim Erlernen dieser Grundkenntnisse würde ein KI-Programm überfordern" sagte Hamburg (Grüne). "KI ist etwas für weiterführende Schulen, etwa ab Klasse sieben." Mit dieser Einschätzung ist die Ministerin nicht allein. Unter anderem die Unesco fordert, dass KI-Tools erst für Schülerinnen und Schüler ab dreizehn Jahren in Schulen nutzbar sein sollten.

Hamburg habe selbst positive Erfahrungen mit dem Einsatz von ChatGPT gemacht: Sie habe "spaßeshalber etwas zur Schule der Zukunft schreiben lassen und war erstaunt, wie treffsicher dieses Programm Reden schreiben kann". Ihre Reden schreibe sie aber weiterhin selbst, lasse sie von Menschen im Ministerium schreiben oder rede frei. Sie verstehe durchaus, wenn Menschen ChatGPT als Impulsgeber für Texte nutzen.

Auch Schülerinnen und Schüler sollten aus ihrer Sicht den Umgang mit KI-Tools wie ChatGPT lernen. "Am Ende ist es ein Werkzeug wie in Mathematik der Taschenrechner." Das eigene Wissen ersetze KI aber nicht, betonte Hamburg.

Im Bereich der Hausaufgaben stelle Künstliche Intelligenz weiterhin eine Herausforderung dar: "Einerseits muss es darum gehen, sich Aufgabenstellungen zu überlegen, für die sich Chat-GPT nicht eignet. Gleichzeitig ist es wichtig, dort, wo das Programm genutzt werden könnte, aufzuzeigen, wie es eingesetzt werden darf." Hamburg spricht sich dafür aus, dass der Einsatz von KI-Tools wie bei Quellennachweisen kenntlich gemacht werden muss.

(kbe)