OpenAI pausiert Bing für ChatGPT wegen Blick hinter Bezahlschranken

Die Funktion "Browsen mit Bing" bei ChatGPT ist derzeit eingestellt. OpenAI erklärt, es seien Vorsichtsmaßnahmen. Man arbeite an einer zügigen Rückkehr.

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(Bild: CHUAN CHUAN/Shutterstock.com)

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ChatGPT kann nicht mehr mit Bing durch das Internet surfen. Die Funktion wurde von OpenAI abgestellt. Der Grund dafür scheint in den Bezahlschranken von Verlagen zu liegen. So heißt es auf der Webseite: Man habe die Bing Beta-Funktion aus einer "Fülle von Vorsichtsmaßnahmen deaktiviert". Bevor die Funktion zurückkehrt, wolle man Rechteinhabern gerecht werden.

Es ist offensichtlich nicht beabsichtigt, dass ChatGPT Artikel lesen und zusammenfassen kann, die kostenpflichtig sind. OpenAI schreibt auf einer Hilfeseite sogar, ChatGPT-Browse-Beta könne ganze Texte anzeigen, wenn man eine URL eingibt und darum "in einer spezifischen Art" bittet. Tatsächlich war schon lange klar, dass die KI Zugriff auf Artikel hat, die hinter Bezahlschranken stehen. Grundsätzlich ist es auch gewollt, dass diese Texte beispielsweise indexiert werden, also für Suchmaschinen auffindbar und eben auch auslesbar sind.

ChatGPT ist nur mit Daten bis einschließlich 2021 trainiert. Entsprechend sollte die Browse-Erweiterung für die Aktualität des Chatbots sorgen. Zunächst ist die Funktion nur für zahlende Nutzerinnen und Nutzer verfügbar. OpenAI hatte Browse with Bing erst im Mai veröffentlicht. Wie lange die Arbeiten nun andauern werden, ist nicht absehbar.

Bei Tests in der Redaktion ist allerdings aufgefallen, dass die Zusammenfassungen, die Bing und ChatGPT liefern, nicht unbedingt dem entsprachen, was in den Artikeln auch tatsächlich steht. Beispielsweise wurden Argumente falsch wiedergegeben oder aber Argumente sowie weitere Inhalte einfach dazu ausgedacht – wie die aktuellen Sprachmodelle eben ganz klassisch halluzinieren. Um einen Text explizit zusammenzufassen, ohne, dass die KI weitere Informationen einfließen lässt, sollten entsprechende Erweiterungen genutzt werden, die darauf spezialisiert sind. Sonst passiert eventuell so etwas: Googles Bard hat bei einer Beispielsuche trotz des offensichtlichen Autors in der Zusammenfassung einen anderen Namen als Schreiber genannt – ein Name, der nicht im Artikel vorkommt.

(emw)