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OpenStack 27: Wenige, aber wichtige Änderungen für Administratoren

Martin Gerhard Loschwitz

(Bild: iX)

Version 27 von OpenStack ist eine Evolution, keine Revolution. Dennoch: Die zahlreichen Updates der freien Cloud-Plattform sind wichtig.

Das OpenStack-Projekt hat Version 27 alias Antelope veröffentlicht. Bahnbrechende Neuerungen auf der Code-Seite gibt es bei der Open-Source-Cloud-Software nicht, dafür überzeugt die neue Version mit einem überarbeiteten Release-Schema. OpenStack befindet sich seit Jahren in einem Entwicklungsmodus der Evolution statt der Revolution: Die einzelnen Komponenten der Suite entwickeln sich in stark unterschiedlicher Geschwindigkeit und die Änderungen zwischen zwei Versionen sind meist überschaubar. Antelope bildet hiervon keine Ausnahme.

So erhält die Storage-Komponente Cinder Backends für HP-XP-Storages sowie für NetApp-ONTAP-Geräte, die per NVMe angebunden sind. Auch IBM-Spectrum-Speicher kann Cinder als Speicherverwalter in OpenStack nun deutlich besser handeln. Im Gegenzug entfällt die Unterstützung für das IET-iSCSI-Target, die die Entwickler aber schon vor etlichen Releases abgekündigt haben. Der Virtualisierer Nova kann außerdem CPUs, die einzelnen Projekten zugewiesen sind, künftig gezielt abschalten, wenn diese nicht benötigt werden – Stichwort Green-IT.

In Sachen Sicherheit haben die Entwickler gleich bei mehreren Komponenten Schwachstellen beseitigt. OpenStack verwendet ein Berechtigungssystem, das auf Rollen und Berechtigungen basiert; die Einstellungen sind über die Dienste hinweg jedoch nicht deckungsgleich – zum Teil aus historischen Gründen. Um das Problem zu lösen, gibt es neue Berechtigungskonfigurationen, die in OpenStack Antilope nun die Komponenten Nova, Glance und Neutron erstmals nutzen. Secure role-based access control (sRBAC) gewinnt langsam also die Oberhand innerhalb des Projekts.

Der DNS-Dienst Designate kann DNS-Zonen ab sofort zwischen Projekten teilen, was Firmen zugutekommt, die mehrere Projekte für unterschiedliche Teams in OpenStack haben. Massive Verbesserungen erfährt Skyline: Das Produkt soll das etwas in die Jahre gekommene GUI Horizon als grafische Standardoberfläche für OpenStack ablösen. Auch in Antelope hat es nur den Status einer Technology Preview [1], etliche neue Menü-Items und eine teilweise angepasste Oberfläche zeugen aber von emsigem Treiben hinter den Kulissen.

Darüber hinaus führt OpenStack einen neuen Release-Zyklus ein. Ein Release pro Jahr gilt dabei als Skip Level Upgrade Release Process (SLURP-Release), wobei das Update zwischen zwei SLURP-Releases laut Entwicklern so reibungslos funktionieren soll, wie jenes von einer OpenStack-Version zur anderen. Administratoren und Hersteller haben damit künftig die Option, die Nicht-SLURP-Releases zu überspringen, was Arbeit und Mühe spart. Auf den offiziellen Download-Servern von OpenStack steht Antelope bereits für den Download bereit [2]. Es wird jedoch noch einige Tage dauern, bis die großen Distributoren (zertifizierte) OpenStack-Pakete anbieten.

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(jvo [4])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-8182140

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[1] https://www.heise.de/news/Open-Source-Cloud-Infrastrukur-OpenStack-Zed-ist-fertig-7284509.html
[2] https://www.openstack.org/software/antelope?utm_source=thenewstack&utm_medium=website&utm_content=inline-mention&utm_campaign=platform
[3] https://www.heise.de/ix/
[4] mailto:jvo@ix.de