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Pipelight 0.2: Silverlight unter Linux nutzen

Liane M. Dubowy

Video-on-Demand-Dienste wie Maxdome oder Lovefilm setzen auf Microsofts Silverlight-Plug-in, das es nicht für Linux gibt. Mit Pipelight lässt sich das Plug-in auch unter Linux nutzen. Version 0.2.0 hält dafür praktische neue Funktionen bereit.

Silverlight via Pipelight

Silverlight - und damit eine Reihe von VoD-Diensten - lässt sich unter Linux via Pipelight nutzen.

Die neueste Pipelight [1]-Version 0.2.0 bringt grundlegende Änderungen: Prinzipiell unterstützt die Software neben Silverlight jetzt auch andere Windows-Plug-ins. Bislang funktioniert das mit Flash, Unterstützung für weitere Plug-ins, etwa den Unity 3D Webplayer und Widevine ist geplant.

Video-on-Demand-Anbieter wie Maxdome [2] und Lovefilm [3] setzen bei ihrem Streaming-Angebot auf Microsofts Silverlight [4]-Plug-in, das für Linux nicht zur Verfügung steht. Die Open-Source-Implementierung Moonlight [5] bildet es zwar für Linux nach, lässt aber wichtige Funktionen vermissen. Zudem wurde seine Entwicklung schon vor längerem eingestellt. Zwar lässt sich etwa die Windows-Version von Firefox samt Silverlight-Plug-in mit Hilfe von Wine [6] auch unter Linux betreiben, das verschlingt jedoch reichlich Systemressourcen.

Im Gegensatz dazu kann das Browser-Plug-in Pipelight Silverlight in jeden Linux-Browser einbetten, der die Netscape-Plug-in-API unterstützt. Dabei wird eine Linux-Bibliothek in den Browser geladen, während das via Wine aufgerufene Windows-Programm pluginloader.exe die Silverlight-DLLs lädt und diesem einen Windows-Browser vorgaukelt. Wird dann eine Website mit Silverlight-Anwendung aufgerufen, fungiert Pipelight als Mittler zwischen dem Browser und den Silverlight-DLLs und reicht die entsprechenden Aufrufe weiter. Das bremst die Video- und Audioübertragung deutlich weniger aus als das Umleiten sämtlicher Programmaufrufe über Wine. Sowohl Maxdome als auch Lovefilm lassen sich mit Pipelight mittlerweile nutzen.

In Version 0.2.0 ist das Pipelight-Paket nur noch ein Metapaket, das das neue Paket pipelight-multi installiert und Silverlight aktiviert. Weitere Informationen und Anleitungen liefert die Launchpad-Ankündigung [7].

Ein weiterer Vorteil der neuen Version: Setzt eine Website eine bestimmte Silverlight-Version voraus, lässt sich mit einem Befehl bequem zwischen verschiedenen Versionen wechseln, ohne die Konfigurationsdateien anzufassen. Standardmäßig verwendet Pipelight die Silverlight-Version 5.1 [8]. Mit Pipelight 0.2 lassen sich die Windows-Plug-ins wahlweise für einzelne User oder systemweit aktivieren. Bei der Installation von Windows-Plug-ins informiert Pipelight nun über den Fortschritt, sodass deutlicher wird, dass der Browser nicht eingefroren ist, obwohl der Vorgang mehrere Minuten dauern kann. (lmd [9])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1980665

Links in diesem Artikel:
[1] https://launchpad.net/pipelight
[2] https://www.heise.de/news/Maxdome-Keine-Option-mehr-auf-preiswertere-Spielfilme-1938183.html
[3] https://www.heise.de/news/Amazons-Lovefilm-dementiert-Hack-Geruechte-1703678.html
[4] https://www.heise.de/news/Silverlight-5-1-erscheint-still-und-leise-1571929.html
[5] https://www.heise.de/news/Freier-Silverlight-Klon-Moonlight-eingestellt-1586174.html
[6] https://www.heise.de/news/Wine-1-6-mit-nativem-Mac-OS-X-Treiber-1920717.html
[7] https://launchpad.net/pipelight/+announcement/12054
[8] https://www.heise.de/news/Silverlight-5-1-erscheint-still-und-leise-1571929.html
[9] mailto:lmd@heise.de