"Primärer Cloud-Anbieter": KI-Firma Anthropic und Amazon vereinbaren Kooperation

Nvidia scheffelt dank des KI-Hypes Milliarden. Mit der Milliardeninvestition in Anthropic will Amazon nun auch die eigenen Chips für das KI-Training bewerben.

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Amazon-Logo

(Bild: Eric Broder Van Dyke/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Amazon will bis zu vier Milliarden US-Dollar in das KI-Unternehmen Anthropic investieren. Gemeinsam wollen beide die zuverlässigste und leistungsfähigste Technik in dem Bereich entwickeln, teilten die Unternehmen am Montag mit. Amazon Web Services (AWS) soll demnach zum primären Cloud-Anbieter für Anthropic werden.

Damit erhalte man auch Zugriff auf führende Infrastruktur in Form der Trainium- und Inferentia-Chips, die in Verbindung mit der bereits zum Einsatz kommenden Technik genutzt werden soll, schreibt die Firma. Insgesamt wird Amazon der Financial Times zufolge für anfangs 1,25 Milliarden US-Dollar eine Minderheitsbeteiligung erwerben, der Restbetrag könnte zu einem späteren Zeitpunkt investiert werden. Der Schritt legt auch eine Abkehr von Google nahe.

Anthropic entwickelt mit Claude und inzwischen Claude 2 einen direkten Konkurrenten von ChatGPT und Googles Bard. Nachdem schon die erste Version bei Tests gut abgeschnitten hat, soll die zweite in Mathematik, im Coden und im "Begründen" verbessert worden sein. Auch eine bessere Konversationsfähigkeit und klarer verständliche Argumentationen sowie ein größeres Gedächtnis wurden zur Vorstellung im Juli versprochen. Claude lässt sich bereits über Amazon Bedrock integrieren, diese Unterstützung soll nun erweitert werden. Insgesamt sollen Unternehmen die KI für verschiedene Zwecke einsetzen können.

Die Kooperation zwischen Amazon und Anthropic erinnert nun an jene zwischen Microsoft und OpenAI, der Firma hinter ChatGPT. Anders als dabei wurde aber jetzt keine Exklusivität vereinbart, schreibt die Financial Times. Auch habe sich an der Zusammenarbeit mit Google nichts geändert, versicherte Anthropic demnach. Von dem US-Konzern hat Anthropic im vergangenen Jahr 300 Millionen US-Dollar erhalten. Im Februar habe die Firma Google als "bevorzugten Cloud-Anbieter" bezeichnet – Amazon wird jetzt "primärer Cloud-Anbieter". Amazon wiederum wolle mit dem Schritt auch seine Trainium- und Inferentia-Chips als Alternativen zu den Prozessoren von Nvidia etablieren, ergänzt die britische Zeitung. Der Chip-Hersteller ist bislang der größte Profiteur des KI-Hypes.

(mho)