Region Xinjang: Neue Vorwürfe über Zwangsarbeit in Apples Lieferkette

Minderheiten würden zu der Arbeit in den Fabriken praktisch gezwungen, so Menschenrechtler. Man habe keine Hinweise auf Zwangsarbeit, heißt es bei Apple.

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Apple in China

(Bild: dpa, Diego Azubel/Archiv)

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Sieben chinesische Zulieferer betreiben einem Bericht zufolge Fabriken in der Region Xinjang, die Gefängnissen ähneln. Die Firmen produzieren dort Teile für mehrere große US-IT-Konzerne. Zu den Kunden gehören neben Apple angeblich auch Amazon, Microsoft, Google und Facebook.

Mindestens fünf der mit der Produktion speziell für Apple betrauten Einrichtungen hätten "Tausende" von Uiguren und anderen Minderheiten beschäftigt, wie The Information unter Verweis auf eine eigene Untersuchung berichtet. Die Region Xinjang spiele eine größere Rolle in der Lieferkette westlicher Konzerne als bislang angenommen. Man habe die Ergebnisse der Untersuchung durch Menschen- und Arbeitsrechtsorganisationen prüfen lassen.

Die Arbeiter seien im Rahmen staatlicher Programme eingestellt worden und direkt neben den Werken in Lagern untergebracht, heißt es nach der Analyse von Satellitenaufnahmen bei Menschenrechtlern. Da bei der Ablehnung der Teilnahme an den Programmen eine Inhaftierung drohe, sei das als Zwangsarbeit einzustufen.

Apple betonte gegenüber The Information, man prüfe aktiv durch Inspektionen auf Zwangsarbeit in der eigenen Lieferkette, habe bislang aber keine Beweise dafür gefunden. Eine solche Stellungnahme gab Apple schon im vergangenen Jahr nach ähnlichen Vorwürfen ab. Menschenrechtler kritisieren, Apple stütze sich bei seinen Inspektionen hauptsächlich auf Interviews mit Arbeitern, die aber gar nicht frei reden könnten.

Im vergangenen Frühjahr hieß es, in der chinesischen Lieferkette internationaler Großkonzerne – darunter neben Nike und Adidas auch Apple – komme es zu Zwangsarbeit. Die Modekette H&M betonte daraufhin, man wolle keine Wolle mehr aus der Region beziehen und sorgte damit viele Monate später für Boykottaufrufe in China – und wurde umgehend aus Shopping-Apps und Kartendiensten gestrichen, darunter auch aus Apple Maps.

(lbe)