Restrukturierungsmaßnahmen bei Lucent zahlen sich aus

Beim schwer angeschlagenen Telekommunikationsausrüster Lucent keimt langsam wieder Hoffnung auf. Man erwarte, nach zwölf Quartalen bald wieder zurück in der Gewinnzone zu sein, berichtet das Wall Street Journal.

Das Restrukturierungsprogramm beim US-Telecomausrüster läuft nun schon seit zwei Jahren. Dank der im Jahr 2001 eingeleiteten Maßnahmen habe man die Betriebsausgaben um 75 Prozent senken können, sagte Chief Financial Officer Frank A. D'Amelio auf einer Analystenkonferenz am vergangenen Freitag. Zum Ende des Geschäftsjahres am 30. September werde das Unternehmen sogar wieder Gewinne einfahren.

Im Rahmen des Restrukturierungsprogramms wurde der Geschäftsbetrieb kräftig rationalisiert, Produktionsstätten wurden geschlossen, das Produktportfolio überarbeitet und die Ausgaben für Forschung und Entwicklung gesenkt. Insgesamt mussten 64 Prozent der ursprünglich 106.000 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. D'Amelio kündigt weitere 3.500 Entlassungen bis Ende Dezember an. Zuletzt hatte man im Oktober 2002 etwa 10.000 Stellen gestrichen.

In den vergangenen zwei Jahren seien die Betriebsausgaben um 74 Prozent von 2,9 Milliarden US-Dollar auf 700 Millionen gesunken, teilte D'Amelio mit. Die Verbindlichkeiten seien von 7,5 Milliarden US-Dollar auf 600 Millionen zurückgegangen. Außerdem habe man 31 Prozent des Schuldenbergs abtragen können. Man stände jetzt nur noch mit 5,6 Milliarden US-Dollar in der Kreide. Gleichzeitig habe man die Bruttogewinnspanne von 15,7 Prozent auf 31,7 Prozent anheben können. Zum Ende des Geschäftsjahres solle sie sogar bei 35 Prozent liegen.

Die Umsätze würden aber weiterhin fallen. D'Amelio rechnet mit Einbußen von 25 bis 25 Prozent im Laufe des Jahres. Lucent werde zwar wettbewerbsfähig bleiben, aber kaum Marktanteile zurückgewinnen können. (ola)