Rückkehr der Menschheit zum Mond: Deutschland unterzeichnet Artemis Accords

Nach 27 Staaten hat sich Deutschland den NASA-Prinzipien für eine friedliche Rückkehr zum Mond angeschlossen. Die sollen die Grundlage für Flüge zum Mars legen.

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Text "Artemis Accords" vor dem Mond und Mars

(Bild: NASA)

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Die Bundesrepublik Deutschland hat sich den sogenannten Artemis Accords angeschlossen, mit denen die US-Weltraumagentur NASA das Programm zur bemannten Rückkehr auf den Mond begleitet und friedliche Erkundung sowie ökonomische Erschließung des Weltraums regeln will. Das teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit, dessen Generaldirektor den Vertrag am Donnerstag unterzeichnet hat. Insgesamt haben damit jetzt 29 Staaten die nicht bindende Vereinbarung zur friedlichen Nutzung des Monds angesichts der geplanten Rückkehr der Menschheit zum Erdtrabanten unterzeichnet, weitere sollen der NASA zufolge in den kommenden Monaten und Jahren erfolgen.

Die Artemis Accords sind Teil des Artemis-Programms, mit dem die Vereinigten Staaten die erste Frau und die erste "Person of Color" auf den Mond bringen wollen. Zwar sei die NASA dabei federführend, aber internationale Partnerschaften sollen eine "entscheidende Rolle" bei der Etablierung eines dauerhaften Außenpostens der Menschheit spielen. Dafür wurden 2020 die Artemis Accords formuliert, um die Friedfertigkeit der Missionen, die zugehörige Transparenz und Interoperabilität sowie Verpflichtungen zur Notfallhilfe, zur Registrierung von Sonden, zur Freigabe von Forschungsdaten und zum Schutz geschichtsträchtiger Areale festzuschreiben. Unterschrieben haben unter anderem bereits Indien, Großbritannien, Frankreich und Südkorea.

Bei der Unterzeichnung waren auch die deutschen Astronauten Matthias Maurer (ganz links) und Alexander Gerst (ganz rechts) dabei.

(Bild: NASA/Keegan Barber)

Deutschland sei seit Langem einer der engsten und fähigsten internationalen Partner der USA, hat NASA-Chef Bill Nelson angesichts des Beitritts erklärt. Hiesige Unternehmen aus dem Raumfahrtsektor leisten "schon jetzt einen zentralen Beitrag zum Artemis-Programm", ergänzt DLR-Chef Walther Pelzer. Die Unterzeichnung der Artemis Accords gebe "dem gemeinsamen Bestreben, Programme zur Erkundung des Weltraums durchzuführen, nochmal neuen Schub". Damit biete die Vereinbarung eine Fülle von Möglichkeiten für die Industrie und die Forschung, nicht nur in Deutschland, sondern "letztendlich auch in ganz Europa". Deutschland werde sich weiterhin bei den Vereinten Nationen für die Fortentwicklung des Weltraumrechts einsetzen, die Artemis Accords würden das bekräftigen.

(mho)