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Ryzen 7000X3D: AMD will Intel in Spielen wieder überholen

AMD bringt Ryzen 9 7950X3D und 7900X3D sowie Ryzen 7 7800X3D mit besonders viel L3-Cache. Zudem erscheinen günstigere CPUs mit hoher Effizienz.

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(Bild: c't)

Lesezeit: 4 Min.
Inhaltsverzeichnis

AMD-Prozessoren mit besonders viel Cache gibt es ab Februar nicht mehr nur mit acht Rechenkernen. Zur Technikmesse CES 2023 kündigt die Firma drei Modelle mit gestapelten Cache-Dies für die AM5-Plattform an: den Ryzen 9 7950X3D, Ryzen 9 7900X3D und Ryzen 7 7800X3D.

AMD bezeichnet sie als "ultimative Gaming-Prozessoren" – sollte das fps-Plus in Spielen so hoch ausfallen wie beim früheren Ryzen 7 5800X3D, wäre das keine Übertreibung. Zusätzlich stellt AMD die drei günstigeren Modelle Ryzen 9 7900, Ryzen 7 7700 und Ryzen 5 7600 mit gesenkter Thermal Design Power (TDP) vor.

Alle drei X3D-Modelle verwenden je ein einzelnes gestapeltes Cache-Die. Im Falle der beiden flotteren Modelle führt das zu einem asymmetrischen Aufbau: Nur acht CPU-Kerne innerhalb eines Compute-Clusters können auf den vergrößerten Level-3-Cache mit 92 MByte zugreifen. Die acht CPU-Kerne im zweiten Cluster müssen sich mit den üblichen 32 MByte begnügen.

Dafür kann das Compute-Chiplet ohne den Stapel-Cache höhere Spannungen anlegen und somit höher takten. Die 5,7 GHz Maximal-Boost beim Ryzen 9 7950X3D und 5,6 GHz beim Ryzen 9 7900X3D gelten ausschließlich für das Chiplet ohne Stapel-Cache. Da letzterer die Wärmeabgabe erschwert, ist das Chiplet mit Stapel-Cache auf etwa 5,0 GHz limitiert.

Spezifikationen der Ryzen-7000X3D-CPUs: Die 9er-Modelle haben einen asymmetrischen Aufbau mit 32 + 32 + 64 MByte Level-3-Cache.

(Bild: AMD)

Deswegen bewirbt AMD den Ryzen 7 7800X3D ausschließlich für Gaming-PCs und die beiden Ryzen 9 X3D für Leute, die sowohl spielen als auch eine hohe Anwendungsleistung haben wollen. Sie sollen so "das Beste aus beiden Welten" bekommen.

Spannend wird, wie Microsofts Windows-Scheduler mit dem asymmetrischen Aufbau umgehen kann. Schließlich muss dieser bestimmen, auf welchen CPU-Kernen die Spiele und Anwendungen laufen. Spätestens bei Spielen, die stärker von hohen Taktfrequenzen als von viel Cache profitieren, könnte es heikel werden.

Spezifikationen AMD Ryzen 7000 für Desktop-PCs
Prozessor Kerne / Threads Basistakt / max. Boost L3-Cache TDP UVP
Ryzen 9 7950X 16 / 32 4,5 / 5,7 GHz 64 MByte 170 W $699
Ryzen 9 7950X3D 16 / 32 4,2 / 5,7 GHz 128 MByte 120 W ?
Ryzen 9 7900X 12 / 24 4,7 / 5,6 GHz 64 MByte 170 W $549
Ryzen 9 7900X3D 12 / 24 4,4 / 5,6 GHz 128 MByte 120 W ?
Ryzen 9 7900 12 / 24 3,7 / 5,4 GHz 64 MByte 65 W $429
Ryzen 7 7800X3D 8 / 16 ? / 5,0 GHz 96 MByte 120 W ?
Ryzen 7 7700X 8 / 16 4,5 /5,4 GHz 32 MByte 105 W $399
Ryzen 7 7700 8 / 16 3,8 / 5,3 GHz 32 MByte 65 W $329
Ryzen 5 7600X 6 / 12 4,7 / 5,3 GHz 32 MByte 105 W $299
Ryzen 5 7600 6 / 12 3,8 / 5,1 GHz 32 MByte 65 W $229

Erfreulich ist derweil die von 170 auf 120 Watt gesenkte TDP beim Ryzen 9 7950X3D und Ryzen 9 7900X3D, was in einem Powerlimit von 162 Watt resultieren dürfte – fast 70 Watt weniger als bei den X-Modellen ohne Zusatz-Cache.

Beim Ryzen 7 7800X3D steigt die TDP verglichen mit dem Ryzen 7 7700X hingegen um 15 Watt auf ebenfalls 120 Watt. In Anbetracht des verringerten Boosts sollte die reale Leistungsaufnahme jedoch klar unter dem theoretischen Powerlimit liegen.

Die Vorstellung der drei Modelle Ryzen 9 7900, Ryzen 7 7700 und Ryzen 5 7600 pfiffen die Spatzen derweil schon von den Dächern. Sie sind günstiger als die bisherigen X-Modelle und haben eine deutlich vernünftigere TDP von 65 Watt, also ein reales Powerlimit von 88 Watt. Die garantierten Basis-Taktfrequenzen sinken dafür zwar deutlich, allerdings erreichen die neuen CPUs weiterhin hohe Boost-Taktfrequenzen von 5,1 bis 5,4 GHz.

AMD hat wohl selbst erkannt, dass man die bisherigen Ryzen-7000X-Prozessoren viel zu hoch geprügelt hat: Eine Präsentationsfolie bewirbt den Ryzen 9 7900 mit einer 47-prozentigen Effizienzsteigerung gegenüber dem Ryzen 9 7900X.

Sonderbar: AMD macht die eigenen Ryzen-7000X-CPUs aufgrund ihrer hohen Leistungsaufnahme schlecht.

(Bild: AMD)

Ryzen 9 7900, Ryzen 7 7700 und Ryzen 5 7600 gelangen am 10. Januar in den Verkauf und enthalten jeweils einen Boxed-Kühler im Lieferumfang (Ryzen 9: Wraith Prism, Ryzen 7: Wraith Stealth). Da die X-Modelle die offiziellen Preisempfehlungen bereits deutlich unterschreiten, bleibt abzuwarten, zu welchen Preisen die Neulinge aufschlagen. Die X3D-Modelle sollen im Februar folgen – Preise nennt AMD hier noch nicht.

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