SAP kündigt Attacke auf Oracle an

Europas größter Software-Konzern, die SAP AG, will noch im Herbst mit der Vermarktung einer eigenen Datenbank-Software beginnen.

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Von
  • Christian Persson

Europas größter Software-Konzern, die SAP AG (Walldorf), will noch im Herbst mit der Vermarktung einer eigenen Datenbank-Software beginnen. Einen entsprechenden Bericht der "Wirtschaftswoche" bestätigte am Dienstag SAP-Sprecher Gerd Rickes. Mit dem neuen Angebot tritt die SAP AG vor allem gegen den kalifornischen Konkurrenten Oracle an. "Wir sehen in unserem Marktsegment ein starkes Übergewicht von Oracle-Datenbanken mit einem Marktanteil von rund 75 Prozent. Wir wollen dazu beitragen, daß der Wettbewerb im Datenbank-Bereich gestärkt wird", sagte Rickes der dpa.

Die SAP produziert betriebswirtschaftliche Standardsoftware, mit der in einem Unternehmen verschiedene Prozesse wie Lagerhaltung, Personalverwaltung oder Einkauf gesteuert und abgewickelt werden können. Bei jeder unternehmensweiten Einführung der SAP-Software R/3 müssen gleichzeitig neue Datenbanken installiert werden. Oracle konkurriert hier mit Anbietern wie IBM, Sybase oder Informix, gewinnt aber drei von vier SAP-Kunden für sich. Nach Angaben von Rickes hat die SAP AG vor zwei Jahren von der Darmstädter Software AG die Lizenz für die Datenbank-Software Adabas D im Kontext von R/3-Installationen erworben: "Diese Lizenz haben wir erweitert und können Adabas D nun auch an Neu-Kunden vermarkten."

Die "Wirtschaftswoche" berichtet weiter, SAP wolle mit dieser Strategie verhindern, daß Oracle im Datenbankbereich weiterhin gute Gewinne einfährt, um damit betriebswirtschaftliche Konkurrenzprodukte zur SAP-Lösung R/3 zu entwickeln. Neben Baan und Peoplesoft hat sich Oracle zum stärksten Konkurrenten des Walldorfer Software-Unternehmens entwickelt. (cp)