Schiene und Linienbusse: Fahrgastzahlen 2021 auf neuem Tiefststand

2021 sind 4 Prozent weniger Passagiere in Bussen und Bahnen unterwegs gewesen als 2020. Gegenüber 2019 war der Rückgang noch stärker.

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Wenig los an dieser S-Bahn-Station.

(Bild: VBB)

Lesezeit: 3 Min.

2021 sind in Deutschland noch weniger Menschen mit Bussen und Bahnen gefahren als 2020, dem ersten Jahr der Coronavirus-Pandemie. Insgesamt sind in dem Jahr 7,9 Milliarden Personen in Linienbussen und im Schienenverkehr unterwegs gewesen. Das sind nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamts 4 Prozent weniger als 2020 und 34 Prozent weniger als im letzten Vorcoronajahr 2019.

Im ÖPNV ging das Fahrgastaufkommen 2021 gegenüber 2020 um 4 Prozent und gegenüber 2019 um 33 Prozent zurück. Davon waren im Eisenbahn-Nahverkehr, einschließlich S-Bahnen 2021, mit 1,7 Milliarden Fahrgästen 6 Prozent weniger Menschen unterwegs als 2019 und 42 Prozent weniger als 2019. Mit Straßenbahnen fuhren 2,6 Milliarden Fahrgäste, 5 weniger als 2020 und 37 Prozent weniger als im Jahr vor der Pandemie.

Die Zahlen für den Busverkehr könnten den tatsächlichen Rückgang der Fahrgastzahl laut dem Amt möglicherweise nicht vollständig abbilden, da hier automatische Fahrgastzählsysteme vergleichsweise selten eingesetzt werden, Fahrgastzahlen werden in unregelmäßigen Abständen durch Verkehrszählungen und Fahrgastbefragungen ermittelt. Während der Pandemie waren Befragungen kaum möglich. Auf dieser Basis waren voriges Jahr 4 Milliarden Fahrten erfasst worden, 1 Prozent weniger als 2020 und 26 Prozent weniger als 2019.

Im Eisenbahn-Fernverkehr stieg hingegen 2021 das Fahrgastaufkommen gegenüber dem Vorjahr. Mit 85,1 Millionen Passagieren waren dort 2 Prozent mehr Fahrgäste unterwegs als 2020, andererseits 45 Prozent weniger 2019. Besonders stark ging der Linienverkehr mit Fernbussen zurück, nämlich mit 2,8 Millionen Personen um 53 Prozent gegenüber 2020 und 87 Prozent weniger als 2019.

Der Rückgang der Fahrgastzahl im Vorjahresvergleich sei ausschließlich auf das von Lockdowns und der Einführung der Homeoffice-Pflicht geprägte erste Quartal 2021 zurückzuführen, schreibt das Statistische Bundesamt. Dem gegenüber sei das erste Quartal 2020 noch vergleichsweise gering von der Pandemie beeinflusst gewesen. Im zweiten bis vierten Quartal 2021 seien durchgängig mehr Fahrgäste im Bus- und Bahnlinienverkehr als in den Vorjahresquartalen gereist.

Die Passagierinnen und Passagiere im Fern- und im Nahverkehr reisten im Jahr 2021 zusammen rund 57 Milliarden Kilometer weit. Damit lag die Beförderungsleistung im Eisenbahnverkehr 46 Prozent unter der Beförderungsleistung von 2019. Im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP ist festgehalten, dass die Beförderungsleistung im Eisenbahnpersonenverkehr bis 2030 verdoppelt werden soll.

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Die Zahlen stammen von den rund 830 größeren Unternehmen im Liniennah- und im -fernverkehr mit Bussen und Bahnen mit Sitz in Deutschland, die 2019 mindestens 250.000 Fahrgäste beförderten. Hinzu kommen alle Unternehmen mit Eisenbahnfernverkehr.

(anw)