Softwarepiraterie auf LAN-Party hat Nachspiel

Für die Veranstalter und Besucher einer dänischen LAN-Party kommt das angebliche Handeln mit Raubkopien teuer zu stehen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 341 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • David Adamczewski

Ende Oktober wurde die dänische LAN-Party Connect12 von der Polizei überraschend gestürmt und sofort beendet. Jetzt haben sich die Veranstalter und die so genannte private AntiPiratGruppen (APG) auf eine Schadensersatzzahlung in Höhe von 25.000 Mark geeinigt. Die APG vertritt nach eigener Aussage die Interessen von Software- und Video-Entwicklern und hatte die Polizei über Rechtsverstöße auf der Party informiert. Angeblich wurden dort unter anderem illegal Software über das LAN verbreitet.

Nach Informationen von PlanetLAN werden auch alle 300 Teilnehmer zur Kasse gebeten. So sollen die Spieler je nach "Schuld" drei verschiedenen Gruppen zugeteilt werden, wovon jede Gruppe eine bestimmte Summe zusätzlich zu den 25.000 Mark an die Organisation beisteuern muss. Wer damit nicht einverstanden ist, riskiert eine Auseinandersetzung vor Gericht. Darüber hinaus sollen alle Teilnehmer über ihren durch das Tauschen von illegaler Software verursachten Datenverkehr Auskunft geben.

Vor allem die IT-Experten aus Dänemark kritisieren das Verhalten der privaten APG. Sie sehen die Kontrolle von Netzwerkaktivitäten durch eine private Organisation als datenschutzrechtlich bedenklich an. Des Weiteren halten sie es für fraglich, ob und in welchem Umfang man die Organisatoren solcher Veranstaltungen für Softwarepiraterie haftbar machen kann.

Derweil hat die APG andere LAN-Veranstalter über das "ideale Verhalten" bei LAN-Partys schriftlich informiert. Demnach sollte eine Liste über alle User mit IPs, Realnamen und Adressen angefertigt werden. Zusätzlich müssten die Teilnehmer schriftlich versichern, dass sie keine illegalen Datentransfers durchführen.

Angesichts der Geschehnisse ist die LAN-Szene nervös. Zwar distanzieren sich alle Veranstalter von illegalen Datentransfers – vollkommen ausschließen kann es jedoch keiner, der Aufwand wäre nach Ansicht der Veranstalter einfach zu groß. (daa)