Sony macht eine Milliarde Miese

Der japanische Elektronikriese kommt im Smartphone-Bereich auf keinen grünen Zweig. Ein neuer Mann an der Spitze soll es nun richten. Lichtblick bleibt die Spiele-Sparte.

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Sony ist wegen des schleppenden Smartphone-Geschäfts im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen geraten. Zwar wuchs der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal insgesamt um 7 Prozent auf 1,9 Billionen Yen (rund 13,6 Milliarden Euro), doch lief vor allem wegen Abschreibungen der Smartphone-Sparte ein Verlust von 136 Milliarden Yen (989 Millionen Euro) auf, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.

Kunimasa Suzuki ist nicht mehr Chef von Sonys Mobilsparte.

(Bild: Sony)

Sony hat im Quartal 9,9 Millionen Smartphones verkauft, was leicht über Vorjahreswert liegt. Der Konzern musste seine Prognose für den Gesamtabsatz für das bis Ende März 2015 laufende Geschäftsjahr erneut senken. Sony rechnet nun mit 41 statt den bisher erwarteten 43 Millionen verkauften Smartphones. Noch vor Jahresfrist hatte Sony Anspruch auf einen Spitzenplatz im weltweiten Markt erhoben.

Dazu kommt die fette Abschreibung von 176 Milliarden Yen (1,2 Milliarden Euro) auf die Mobilsparte, die Sony die Bilanz verhagelt. Sony hatte das drohende Unheil bereits im vergangenen Monat angekündigt. Die Smartpohone-Sparte belastet mit einem operativen Verlust von 172 Milliarden Yen (1,23 Milliarden Euro) das Konzernergebnis. Die Folge: Sparten-Chef Kunimasa Suzuki muss gehen, nun soll es Hiroki Totoki richten.

Ein Lichtblick bleibt die Playstation-Sparte: Von der PlayStation 4 hat Sony im Quartal über 3 Millionen Stück verkauft, was den Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal, als die PS4 noch nicht auf dem Markt war, um 83 Prozent auf knapp 310 Milliarden Yen hochtrieb. Der Spielebereich ist damit die umsatzstärkste Konzernsparte und steuerte einen operativen Gewinn von 21,8 Milliarden Yen (156 Millionen Euro) zum Konzernergebnis bei.

In dem jahrelang aufwendig sanierten Elektronik-Bereich gab es einen operativen Gewinn von 8 Milliarden Yen (gut 57 Millionen Euro). Der Umsatz legte um sieben Prozent auf gut 282 Milliarden Yen zu. Die Imaging-Spart mit Digitalkameras konnte beim Umsatz leicht auf 179 Milliarden Yen zulegen und verzeichnet nach einem kleinen Verlust nun wieder einen operativen Gewinn von 20 Milliarden Yen. Während der Musikbereich bei Umsatz und Gewinn zugelegt hat, verzeichnet Sony bei der Filmproduktion nach leichtem Umsatzplus einen auf 1 Milliarde Yen deutlich reduzierten Verlust.

Für das laufende Geschäftsjahr geht Sony unverändert von einem Konzernverlust von 230 Milliarden Yen aus. (vbr)