Starlink: SpaceX verliert in Sonnensturm Dutzende Satelliten

Bevor die Starlink-Satelliten in ihre Umlaufbahn geschickt werden, werden sie deutlich niedriger überprüft. Etwa 40 hat dort nun ein Sonnensturm erwischt.

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Der Start der Satelliten vergangenen Donnerstag

(Bild: SpaceX)

Lesezeit: 3 Min.

Wenige Tage nach dem Start von 49 Satelliten für das Internetprojekt Starlink hat SpaceX bis zu 40 davon in einem Sonnensturm verloren. Das teilte das US-Raumfahrtunternehmen jetzt mit. Der geomagnetische Sturm vergangenen Freitag habe dafür gesorgt, dass sich die Erdatmosphäre erwärmt hat und deren Dichte in größeren Höhen so stark angestiegen ist, dass die Satelliten zum vorzeitigen Absturz gebracht worden seien. Für andere Satelliten und auch auf der Erdoberfläche habe dadurch keine Gefahr bestanden, die kleinen Satelliten verglühen lange vor dem Einschlag. Der Vorfall unterstreiche, dass sich die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen auszahlen, die SpaceX umsetzt, schreibt das Unternehmen.

Das Raumfahrtunternehmen erläutert angesichts des Vorfalls, dass neu gestartete Starlink-Satelliten immer zuerst in einem noch einmal niedrigeren Orbit um die Erde kreisen, als die Satelliten im Einsatz. In einer Höhe von etwa 210 Kilometern werde zuerst sichergestellt, dass sie ordnungsgemäß funktionieren, bevor sie in ihre eigentlichen Umlaufbahnen in mehr als 500 Kilometern Höhe geschickt werden. In den seltenen Fällen, dass Starlink-Satelliten diese Abnahme im Orbit nicht bestehen, würden sie deshalb vergleichsweise schnell zurück zur Erde fallen und verglühen. Für SpaceX sei dieser Zwischenschritt mit "erheblichen Kosten" verbunden, er sei aber "richtig", meint das Unternehmen. So werde Weltraumschrott minimiert und eine nachhaltige Nutzung des Weltraums ermöglicht.

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Der Verlust mehrerer Dutzend Starlink-Satelliten nach dem Start am vergangenen Donnerstag zeigt jetzt, was SpaceX damit meint, wenn von den hohen Kosten die Rede ist. Höher fliegende Satelliten wurden von der sich ausdehnenden Atmosphäre infolge des Sonnensturms nicht beeinflusst. Laut SpaceX hatte der den Widerstand durch die Atmosphäre für die 49 Satelliten um 50 Prozent erhöht. Obwohl sie angewiesen worden seien, sich so auszurichten, dass sie möglichst wenig Luftwiderstand boten, habe das nicht gereicht. Vorläufigen Analysen zufolge sei die große Mehrzahl der gestarteten Satelliten verloren gegangen oder werden noch verloren gehen.

Das Satelliten-Internet Starlink wird seit 2019 aufgebaut und mit inzwischen über 1800 aktiven Satelliten funktioniert es inzwischen so zuverlässig, dass es in mehreren Dutzend Staaten zur Buchung angeboten wird und in Tests überzeugt. Jüngsten Zahlen zufolge kommt Starlink auf mehr als 145.000 Kundinnen und Kunden. SpaceX will insgesamt 30.000 Satelliten ins All schicken, um fast den gesamten Globus abzudecken. Damit sollen Regionen einen schnellen Internetzugang bekommen, die über konventionelle Technik nicht wirtschaftlich anzubinden sind. Monatlich kostet der Internetzugang 99 US-Dollar (Euro), vor wenigen Tagen wurde ein Premiumangebot für den fünffachen Preis vorgestellt, der die doppelte Geschwindigkeit (150 bis 500 MBit/s) verspricht.

(mho)