T-Online erfreut mit gutem Quartalsergebnis

Der Konzern muss sich Kritik wegen nachträglicher Senkung der Kundenzahl gefallen lassen.

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Von
  • Torge Löding

Wie von Analysten erwartet hat T-Online das erste Quartal 2004 mit einem sehr guten Konzernergebnis abgeschlossen und den Marktanteil im Breitbandbereich ausgebaut, heißt es in einer Konzernmitteilung. Der Konzerngewinn stieg auf 79,3 Millionen Euro; vor einem Jahr fiel noch ein Verlust von 31,3 Millionen Euro an. Der Umsatz im ersten Quartal stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 12,7 Prozent auf 488,8 Millionen Euro. In Deutschland konnte T-Online im ersten Quartal insgesamt 280.000 DSL-Tarifkunden neu dazu gewinnen -– von diesen nutzten zuvor rund 64.000 bereits einen Schmalband-Tarif von T-Online. "Im ersten Quartal 2004 lag der Marktanteil der neu gewonnen DSL-Tarifkunden gemessen an den geschalteten T-DSL-Anschlüssen der Deutschen Telekom wieder über 50 Prozent. Ein Ergebnis unserer Breitbandoffensive, die hier erste Erfolge zeigt", sagte Thomas Holtrop, Vorstandsvorsitzender der T-Online International AG.

In Deutschland erhöhte sich das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 33,1 Millionen Euro auf 104,4 Millionen Euro. Diese positive Entwicklung sei vor allem auf das Umsatzwachstum und den im Vergleich zum Kundenwachstum weitgehend konstanten Materialaufwand zurückzuführen, heißt es in der Mitteilung. Im Segment "Übriges Europa" konnten das operative Ergebnis und EBITDA durch einen Umsatzanstieg um 36,1 Prozent und durch eine Verbesserung der Rohertragsmarge auf 46,4 Prozent von 39,3 Prozent deutlich gesteigert werden. "Vorrangiges Ziel der europäischen Beteiligungen ist zunächst die Profitabilität. Das Umsatzwachstum und die Verringerung der EBITDA-Verluste zeigen, dass wir hier den richtigen Kurs eingeschlagen haben", so Thomas Holtrop.

Nach Veröffentlichung der Quartalszahlen muss sich T-Online allerdings gegen den Vorwurf wehren, Karteileichen offiziell als Kunden zu zählen. Ein Firmensprecher wies das am frühen Mittwoch morgen zurück. Zuvor hatte der Internet-Spezialist seine Kundenzahlen nach unten korrigiert. Für Ende 2003 hatte der Konzern zunächst 10,8 Millionen angegeben, laut einer konzerninternen Aufstellung haben im vierten Quartal 2003 davon aber 2,25 Millionen gar keinen kostenpflichtigen Dienst genutzt, also keinen Cent Umsatz generiert. Das sind immerhin 21 Prozent der ursprünglich genannten Kunden. (tol)