Telekom sieht wieder Spielräume für Zukäufe

Derzeit steht der Konzern bei den Geldgebern mit rund 36 Milliarden Euro in der Kreide. Konzernchef René Obermann bekräftigte, die Telekom wolle vor allem in Märkten zukaufen, in denen man bereits aktiv sei oder die dort angrenzten.

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  • dpa

Nach massiven Kosteneinsparungen und Stellenumbau sieht das Management der Deutschen Telekom angesichts der Ergebnisse des ersten Geschäftsquartals 2008 seine Stratregie bestätigt und einen Grundstein für weitere Expansion im Ausland gelegt. Konzernchef René Obermann bekräftigte bei der Vorlage der Bilanzen sein Interesse an einem Einstieg beim griechischen Telekommunikationsunternehmen OTE. Es würden derzeit intensive und konstruktive Verhandlungen mit der Regierung geführt, sagte er in einer Telefonkonferenz. Für die Telekom sei es unabdingbar, die Managementkontrolle zu erhalten. Die Bonner wollen an dem Unternehmen bis zu 33 Prozent erwerben.

Obermann bekräftigte die internationale Strategie, wonach die Telekom Zukäufe vorrangig in Märkten tätigen wolle, in welchen das Unternehmen bereits aktiv ist oder die dort angrenzten. Ein Kommentar zu Spekulationen, wonach die Telekom angeblich eine Übernahme des drittgrößten US-Mobilfunkanbieters Sprint Nextel erwäge, lehnte er ab. Zu Marktgerüchten nehme das Unternehmen keine Stellung. Ein Zukauf würde die T-Mobile USA nach den Kundenzahlen gerechnet mit einem Schlag zum Marktführer machen. Börsianer und Analysten erhoffen sich durch einen solchen großen Schritt neue Wachstumsfantasien und ein kräftiges Anziehen der schwächelnden T- Aktie, etliche warnen aber auch vor den Risiken.

Finanzielle Mittel für größere Schritte sind nach dem Schuldenabbau in den vergangenen Jahren inzwischen wieder vorhanden. Nach Angaben von Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick eröffnet eine Schuldenbegrenzung des Zwei- bis Dreifachen des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) der Telekom "gewisse Spielräume". Derzeit steht der Konzern bei den Geldgebern mit rund 36 Milliarden Euro in der Kreide.

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(dpa) / (jk)