U-Bahn-Fahren mit 180 km/h: Südkorea schenkt Pendlern Zeit und hofft auf Kinder

Eine neue Super-U-Bahn verbindet das Zentrum von Seoul mit Außenbezirken. Es gibt auch schon Ideen, was Pendler mit der zusätzlichen Zeit anfangen können.

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Züge der neuen Super-U-Bahn in Seoul

Züge der neuen Super-U-Bahn in Seoul

(Bild: Ministry of Land, Infrastructure and Transportation)

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Eine neue Super-U-Bahn soll Pendlern im Großraum der südkoreanischen Hauptstadt Seoul deutlich kürzere Fahrzeiten ermöglichen. Am Freitag wurde ein erster, 34,9 Kilometer langer Streckenabschnitt von Präsident Yoon Suk-yeol eröffnet. Alleine dieser Abschnitt ist nun in 20 statt bislang 80 Minuten zu bewältigen. Insgesamt ist bis zum Jahr 2035 der Bau von bis zu sechs Linien vorgesehen.

Der Great Train eXpress (GTX) soll das Stadtzentrum mit den Außenbezirken verbinden. Während bestehende U-Bahn-Linien in einer Tiefe von 20 Metern mit 30 bis 40 km/h unterwegs sind, fährt der GTX auf geraden Strecken bis zu 180 km/h schnell, wie die südkoreanische Metropolitan Transport Commission mitteilt. Das Streckennetz wird in einer Tiefe von 40 bis 50 Metern unter der Erde errichtet.

Die jetzt eröffnete Linie GTX-A ist aktuell zwischen Suseo, Seongnam und Dongtan im Süden Seouls unterwegs. Ende 2018 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Noch in diesem Jahrzehnt sollen die insgesamt elf Stationen und die restliche Strecke komplett in Betrieb gehen. Ein Ticket koste etwa 2,40 Euro pro 10 Kilometer Strecke. Züge verkehren im 17- bis 20-Minuten-Takt.

Mit dem Bau der Linien GTX-B und GTX-C wurde bereits begonnen. Sie sollen ebenfalls spätestens im Jahr 2030 fertiggestellt werden. Das Streckennetz der ersten drei Linien soll insgesamt 237,4 Kilometer lang sein. Streckenverläufe und Realisierung der angedachten Linien D, E und F sind noch in der politischen Entscheidungsphase. Sie könnten bis zum Jahr 2035 einsatzbereit sein.

In Medienberichten wurde vor allem auf Äußerungen des Präsidenten eingegangen, die dessen Wunsch durchscheinen lassen, dass junge Pendler die zusätzliche Freizeit zur Familiengründung einsetzen. Tatsächlich erhoffe er sich aber auch mehr Wirtschaftswachstum rund um die neu gebauten Bahnhöfe und ein wirksames Gegenmittel gegen Wohnungsknappheit in der Hauptstadt, wenn ein Wohnsitz im Umland nicht mehr mit einer langen Fahrt zur Arbeit verbunden ist, wie der Korea Herald berichtet.

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(mki)