UN-Klimabericht: Extremwetter treten häufiger auf, Meeresspiegel steigen

Der Weltklimarat IPCC hat die Kernthesen seines 5. Weltklimaberichts vorgelegt. Demnach werden Extremwetterlagen häufiger auftreten und länger anhalten. Und der Meeresspiegel soll schneller steigen als gedacht.

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Extremwetterlagen wie Hitzewellen werden zukünftig wohl häufiger auftreten und länger anhalten. Das berichtet der Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) im 5. Weltklimabericht, dessen Kernthesen es am Freitag in Stockholm präsentierte. Im Zuge der Erderwärmung erwarten die Wissenschaftler, dass feuchtere Regionen auf der Welt mehr Niederschläge und trockenere noch weniger bekommen. "Es wird aber Ausnahmen geben."

Ebenfalls soll der Meeresspiegel schneller steigen als bislang gedacht, teilte das IPCC mit. Beim größten Klimaschutz erhöht er sich danach bis Ende dieses Jahrhunderts um mindestens 26 Zentimeter, im ungünstigsten Fall um 82 Zentimeter. "Während sich die Ozeane erwärmen und Gletscher und Eisdecken schmelzen, wird der globale Meeresspiegel weiter steigen, aber schneller, als wir es in den letzten 40 Jahren erlebt haben", erklärte einer der Co-Vorsitzenden der zuständigen Arbeitsgruppe 1, Qin Dahe.

Die Temperaturen auf der Erde könnten bis Ende dieses Jahrhunderts bei verschiedenen Szenarien von 1,5 bis 4 Grad Celsius steigen. In unwahrscheinlicheren Modellen gehen die Wissenschaftler von 0,3 bis 4,8 Grad aus. Außerdem halten die Klimaforscher es für äußerst wahrscheinlich, dass der Mensch die Hauptursache der Erwärmung seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist.

Nie war es dem Bericht zufolge seit Beginn der Wetteraufzeichnungen wärmer als zwischen 2001 und 2010. "Mehr Temperaturrekorde sind gebrochen worden als in jedem anderen Jahrzehnt", sagte der Generalsekretär der Weltmeteorologieorganisation WMO, Michel Jarraud. Die Eisdecken in Grönland und der Antarktis haben in den vergangenen zwei Jahrzehnten an Masse verloren, Gletscher sind weltweit weiter geschrumpft, wie die Forscher schreiben.

Für Teil 1 des aktuellen Klimaberichts haben 259 Hauptautoren in den vergangenen vier Jahren Tausende wissenschaftlicher Studien ausgewertet. Ihre Kernthesen haben sie auf 30 Seiten zusammengefasst. Der vollständige Bericht erscheint am Montag. Teil 2 und 3 des 5. Weltklimaberichts behandeln die Auswirkungen des Klimawandels und die politischen Möglichkeiten, ihn zu bremsen. Sie werden voraussichtlich im Frühjahr 2014 in Japan und Berlin vorgestellt. (axk)