UN-Klimakonferenz: Mehr als 20 Staaten wollen Kernenergie weltweit verdreifachen

In Dubai haben über 20 Staaten vereinbart, gemeinsam daran zu arbeiten, dass die Kapazität aller Atomkraftwerke bis 2050 verdreifacht wird.

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Kernenergie-Symbol

(Bild: Pavel Ignatov/Shutterstock.com)

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Mehr als 20 Staats- und Regierungschefs haben anlässlich der UN-Klimakonferenz in Dubai angekündigt, dafür sorgen zu wollen, dass sich die Kapazität aller weltweit einsatzbereiten Atomkraftwerke bis 2050 verdreifacht. Das geht aus einer Absichtserklärung hervor, die Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vorgestellt hat. Mit dem massiven Ausbau der Kernenergie soll dazu beigetragen werden, die Erderwärmung so weit wie möglich zu begrenzen und ein Ansteigen der globalen Temperaturen um mehr als 1,5 Grad zu verhindern. Gleichzeitig wollen die Staaten dafür sorgen, dass die AKWs "verantwortungsvoll" sowie "im Einklang mit den höchsten Standards für Sicherheit, Nachhaltigkeit und der Nichtweiterverbreitung" betrieben und die Entsorgung der Abfälle für lange Zeit geregelt wird.

Angeschlossen haben sich der zweiseitigen "Erklärung der Verdreifachung der Atomenergie" außer Frankreich vor allem europäische Staaten. Neben Bulgarien, Tschechien, Finnland, Ungarn, Moldawien, den Niederlanden, Polen, Rumänien, der Slowakei, Slowenien, Schweden, der Ukraine und dem Vereinigten Königreich, unterstützten auch die USA, Kanada, Ghana, Japan, Südkorea, die Mongolei, Marokko und die Vereinigten Arabischen Emirate die Absichtserklärung. Weitere Staaten werden zur Teilnahme aufgefordert. Darin wird unter anderem auch dafür geworben, dass Finanzorganisationen aktiv zum Ausbau der Kernenergie beitragen sollen.

Bei der Kernenergieagentur der OECD begrüßt man die Ankündigung aus Dubai und verweist darauf, dass eine Verdreifachung der Kernenergiekapazität der Welt einen "realistischen und praktischen Pfad" eröffne, um die Dekarbonisierungsziele zu erreichen. Man habe die Forschung dazu, was jetzt zu tun sei, "jetzt müssen wir handeln", meint NEA-Chef William Magwood, IV. Die Aufgabe sei keine leichte, aber er sei optimistisch. Jene Länder, die diese Möglichkeit wählen, müssten zusammenarbeiten, um Fragen zur Finanzierung, zu den Lieferketten und zum Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften gemeinsam zu verantworten. Man freue sich auf die Zusammenarbeit, um die Staaten bei der Erreichung des Ziels zu unterstützen.

(mho)