US-Börsenaufsicht wirft Ex-Chef von Infinium Labs Betrug vor

Dem ehemaligen Chef der wegen der "Phantom Game Console" mit dem Vaporware-Preis gekrönten Firma Infinium Labs wird Aktienbetrug im Zusammenhang mit einer Fax-Spam-Aktion vorgeworfen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 4 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

In früheren Jahren wurde die Firma Infinium Labs von den Lesern der Zeitschrift Wired wegen ihrer dauerhaft lediglich angekündigten Phantom Game Console für den "Vaporware Award" auserkoren. Zur Begründung hieß es im Jahr 2004, das System sei nichts weiter als ein Betrug, zusammengeschraubt aus ein paar alten PCs in einer bemalten Xbox, um leichtgläubige Journalisten und Investoren zu täuschen. Offenbar lagen die Wired-Leser mit ihrer Mutmaßung gar nicht weit daneben, denn nun hat das "Phanton" für den ehemaligen Infinium-Chef Timothy M. Roberts ein juristisches Nachspiel.

Die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) wirft Roberts nämlich Betrug im Zusammenhang mit Fax-Spam vor. Er habe im November 2004 einen Aktien-Promoter damit beauftragt, Werbefaxe an zehntausende potenzielle Investoren zu schicken. In den Schreiben sei der Eindruck erweckt worden, Infinium stehe kurz davor, sein "Phantom" auf den Markt zu bringen, die angebotene Aktie habe ein großartiges Potenzial. Es sei aber verschwiegen worden, dass dem Unternehmen die finanziellen Mittel fehlen, um grundlegende technische Hürden und Herstellungsprobleme zu bewältigen, schreibt die SEC.

Roberts habe daraufhin durch Aktienverkauf von der steigenden Nachfrage nach dem Infinium-Papier profitiert und sich so mehr als 400.000 US-Dollar erschlichen, schreibt die SEC in einer Mitteilung. Zudem habe Roberts gegen Bestimmungen der Börsenaufsicht verstoßen, indem er den Promoter mit 4 Millionen Infinium-Aktien bezahlt habe, ohne dieses Geschäft zu melden. Die SEC will vor einem Bezirksgericht unter anderem erreichen, dass Timothy sein angeblich erschlichenes Geld abgeben muss und künftig keiner Firma mehr vorstehen darf. Gegen den Aktien-Promoter wird laut SEC ebenfalls in diesem so wie auch in weiteren Fällen wegen Faxbetrugs ermittelt. (anw)