US-Kartellwächter prüfen Apples Online-Musikgeschäft

Wettbewerbshüter des US-Justizministeriums untersuchen laut "New York Times" Apples Strategie auf dem US-amerikanischen Online-Musikmarkt.

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Die Wettbewerbshüter des US-amerikanischen Justizministeriums untersuchen Apples Strategie auf dem Markt für digitale Musik. Das berichtete die New York Times, die sich auf eingeweihte Personen beruft. Die Untersuchungen seien in einem frühen Stadium. Dabei hätten Mitarbeiter des Justizministeriums mit den großen Plattenlabels und Online-Musikanbietern gesprochen.

In den Gesprächen sei es allgemein um die Dynamik des Online-Musikmarkts gegangen und speziell um Vorwürfe, Apple nutze seine dominante Marktposition und setze Labels unter Druck, damit sie dem Apple-Konkurrenten Amazon.com nicht gestatten, Musikstücke vorab exklusiv zu veröffentlichen. Bisher hätten sich weder Apple noch Amazon oder das Justizministerium offiziell dazu äußern wollen, hieß es in dem Bericht.

Das Magazin Billboard hatte im März berichtet, dass Amazon bei Musikfirmen angefragt hatte, um bestimmte Musikstücke exklusiv einen Tag vor dem allgemeinen Veröffentlichungsdatum als "Daily Deal" anbieten zu dürfen. Weiter hieß es, iTunes-Vertreter hätten die Labels dazu aufgefordert, nicht an Amazons Aktion teilzunehmen, im anderen Fall werde Apple die betreffenden Stücke nicht mit seinem Marketing unterstützen.

Apple hatte im vergangenen Jahr nach Zahlen des US-Branchenmagazins Billboard seinen Marktanteil am gesamten Musikgeschäft in den USA gegenüber dem Jahr 2008 von 21,4 auf 26,7 Prozent gesteigert. Im Online-Handel mit Musik kam Apples iTunes Store nach Angaben der Marktforscher der NPD Group in den USA auf 69 Prozent Marktanteil. Amazon folgte mit 8 Prozent auf dem zweiten Platz.

Die US-amerikanischen Kartellwächter unternehmen derzeit gegen Apple auch in einem anderen Fall "vorbereitende Untersuchungen" (preliminary investigation). Dabei geht es um die vor Kurzem geänderten Lizenzbedingungen für iPhone-Entwickler, über die sich laut New York Times der Softwareanbieter Adobe beschwert habe. (anw)