Video-Transcoder jetzt in manchen Celerons und Pentiums nutzbar

Der Hardware-Beschleuniger Quick Sync Video funktioniert nicht mehr bloß in Core- und einigen Atom-CPUs, sondern mit dem jüngsten Windows-Treiber auch in billigeren Haswell-Chips - leider nicht in allen.

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Quick Sync Video funktioniert jetzt auch mit einigen Celerons und Pentiums.

Aufwertung für Celerons und Pentiums der Haswell-Generation: Mit der Grafiktreiber-Version 15.33.14.3412 für Windows 7, 8 und 8.1 (32-Bit-Version hier) schaltet Intel auch bei diesen Billigprozessoren den Hardware-Beschleuniger Quick Sync Video frei. Die Release Notes zum neuen Grafiktreiber nennen alle CPU-Varianten, in denen Quick Sync ab sofort nutzbar ist. Dazu gehören etwa auch Pentium G3220 oder Celeron G1820 sowie Ultrabook- und Tablet-Typen wie Pentium 3558U, 3561Y, Celeron 2957U und 2961Y. Doch den billigsten Celerons wie G1620 und 1037U bleibt Quick Sync weiter verwehrt.

Im Kurztest mit dem Pentium G3220 unter Windows 8.1 beschleunigte Quick Sync den werbefinanzierten und wegen möglicher Lizenzverletzungen umstrittenen MediaCoder deutlich: Ein kurzes 1080p-Video im QuickTime-Format wurde in 45 statt 237 Sekunden in eine Version mit niedrigerer Bitrate eingedampft. Auch die 32-Bit-Version des VLC Media Player soll Quick Sync nutzen können, hat aber anscheinend damit noch Probleme. Mehrere kostenpflichtige Programme unterstützen schon länger Quick Sync Video.

Quick Sync Video ist unter Windows über das Intel Media SDK nutzbar. Es installiert Intel-Encoder im Betriebssystem, die wiederum Hardware-Einheiten im GPU-Teil der Prozessoren ansprechen. Bei den leistungsfähigsten Core-i5- und Core-i7-Prozessoren schafft Quick Sync Transcoding mit mehreren hundert Frames pro Sekunde – je nach gewünschtem Ausgabeformat. Wie bei anderen Hardware-beschleunigten Encodern sind aber auch bei Quick Sync die Parameter des Ausgabeformates nur eingeschränkt einstellbar, weshalb die Qualität der Videos nicht allen Ansprüchen genügt.

Bisher war Quick Sync Video nur bei den Prozessortypen Core i3, Core i5 und Core i7 ab der Sandy-Bridge-Generation nutzbar (Core i-2000). Der neuen Treiber ist nur für Ivy-Bridge- und Haswell-Chips gedacht (Core i-3000, -4000) und die davon abgeleiteten Pentiums und Celerons. Die Bay-Trail-Atoms mit Quick Sync Video benötigen einen anderen Treiber. Bei den Bay-Trail-Celerons und -Pentiums (Atom-Celerons) ist Quick Sync weiterhin nicht nutzbar.

Konkurrierende AMD-Prozessoren der Baureihen A, E und C ermöglichen schnelles Video-Transcoding entweder mit OpenCL-Software (AMD APP), über die Avivo-HD-Funktion im Grafiktreiber oder über die Video Codec Engine (VCE). Einige Programme von Cyberlink und ArcSoft nutzen das. Auf GeForce-Karten von Nvidia steht CUDA bereit, aber bei jüngeren auch NVEnc.

OpenCL und CUDA spannen die normalen Ausführungseinheiten der GPU ein, die unter Last ordentlich Strom schlucken. Bei sparsamen Mobilgeräten leert das den Akku schnell. Daher stecken in jüngeren PC-Prozessoren und Grafikchips oft auch dedizierte und viel effizientere Hardware-Einheiten für das De- und Encoding von Videos, genau wie in ARM-SoCs für Smartphones und Tablets. Diese Hardware-Beschleuniger haben aber den Nachteil, dass sie jeweils nur bestimmte Codecs und Formate unterstützen. (ciw)