Virage Logic will ARC International übernehmen

ARC entwickelt IP-Cores und Embedded-Prozessoren, die etwa auch in Intel-Chipsätzen stecken; Virage Logic wiederum vermarktet unter anderem IP-Cores von AMD.

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Virage Logic, Hersteller von Chip-Entwicklerwerkzeugen und Anbieter von sogenannten IP-Cores, will für rund 25 Millionen Britische Pfund (29 Millionen Euro) den Wettbewerber ARC International kaufen, der seinerseits synthetisierbare und konfigurierbare Prozessorkerne entwickelt. Chip-Entwickler können diese Intellectual-Property-(IP-)Cores in ihre eigenen Schaltungen integrieren.

ARC-Kerne stecken beispielsweise in einigen Intel-Chipsätzen und dienen dort unter anderem als Management Engine (ME) für Fernwartungsfunktionen (Active Management Technology, AMT). Nach eigenen Angaben setzt Intel dabei das Echtzeit-Betriebssystem (Real-Time Operating System, RTOS) ThreadX von ExpressLogic ein. ARC-Kerne stecken aber auch in manchen Infineon-Chips; insgesamt hat ARC mehr als 150 Kunden.

ARC offeriert auch IP-Cores für Audio-Applikationen und hatte 2008 die Firma Sonic Focus übernommen; bereits 2007 hatte das Unternehmen die US-Firma Alarity samt einer Niederlassung im russischen Sankt Petersburg mit rund 40 Entwicklern übernommen. Die Firma ARC wurde in den 1990er-Jahren von Jeremy (Jez) San gegründet, der auch zahlreiche Spiele (Argonaut Games) entwickelt hat. Er war an der Entwicklung des Super-FX-Prozessors für damalige Nintendo-Spielkonsolen beteiligt. Das Kürzel ARC steht für Argonaut RISC Core.

Die ARC-Cores sollen die Virage-Logic-Produktpalette künftig erweitern. Bisher bietet Virage unter anderem auch IP-Cores für Schnittstellen an, etwa für PCI Express (PCIe). Im Rahmen einer Kooperation mit AMD vermarktet Virage die PCIe-Cores, die AMD in Grafikprozessoren (GPUs) einsetzt, aber auch IP-Cores des Auftragsfertigers TSMC. (ciw)