Volocopter-Zulassung vor Olympischen Spielen verzögert sich

Elektrische Flugtaxis aus Bruchsal sollten zu den Olympischen Spielen regulär fliegen. Doch eine Zulassung steht noch aus.

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Hier flog schon mal ein Volocity in Paris, im Juni 2021 auf dem Paris Air Forum am Flughafen Le Bourget zu Demonstrationszwecken.

(Bild: Volocopter)

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Das Vorhaben des Flugtaxi-Herstellers Volocopter, im Sommer zu den Olympischen Spielen in Paris seine elektrischen Flugtaxis mit Passagieren zu fliegen, könnte an der fehlenden Lizenz scheitern. Die französische Zeitung Les Échos berichtet, bis dahin könne das deutsche Unternehmen mit Sitz in Bruchsal nicht die nötigen Schritte absolviert haben. Eine Volocopter-Sprecherin bestätigte dies laut dpa, es gebe Verzögerungen im Zulassungsverfahren. Volocopter halte an den Plänen zwar grundsätzlich fest, diese seien aber inzwischen "sehr ambitioniert", sagte sie.

Derartige Fluggeräte würden zum ersten Mal zugelassen. Daher seien manche Details der Anforderungen für spezielle Nachweise noch unklar. Volocopter sei mit der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) aber in einem konstruktiven Prozess, wie die Sprecherin es formulierte.

Für den regulären Passagierbetrieb ist eine Musterzulassung erforderlich. Die EASA prüft diese für das Modell Volocity, das anfangs mit Sicherheitspiloten an Bord betrieben werden soll. Die Fluggeräte mit Ring für die Rotoren auf dem Dach können senkrecht starten und landen und zwei Personen transportieren; einer davon wäre der Pilot. Anders als ein Hubschrauber mit einem oder zwei Rotoren verfügt das Flugtaxi über rund ein Dutzend elektrisch angetriebener kleiner Rotoren an der Oberseite.

Die Olympischen Spiele in der französischen Hauptstadt beginnen am 26. Juli. Vor knapp einem Jahr haben auf dem Flugplatz Pontoise nahe der französischen Hauptstadt erste Tests mit einem Volocity begonnen. Zunächst sollten dabei zusammen mit der Zivilluftfahrtbehörde und Lärmschutzexperten Geräuschentwicklung und Vibrationen gemessen werden.

Alle arbeiteten darauf hin, dass im Juli auch Privatpersonen transportiert werden dürfen, sagte die Volocopter-Sprecherin weiter. Wenn die Lizenz bis dahin aber nicht vorliegen sollte, werde der Start nur verschoben, nicht aufgegeben. "Wir wollen hier Geschichte schreiben." In diesem Fall sollten Demonstrationsflüge während des Sport-Großereignisses zu sehen sein, erklärte sie. "Wir wollen auf jeden Fall zeigen, was mit Airmobility in Städten alles machbar ist."

Zur Zertifizierung verlangt die EASA viele Daten, die in Flugtests unter verschiedenen Bedingungen erhoben werden. Dabei muss nachgewiesen werden, dass alle Komponenten wie die Motoren und Akkus sicher arbeiten, wie die Neue Zürcher Zeitung schilderte.

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Zum Konzept von Volocopter gehört neben dem eigentlichen Flugbetrieb auch ein Netz von sogenannten Vertiports. Ein solcher, der auch den Spezifikationen der EASA entspricht, hat Volocopter Oktober 2022 testweise in Rom in Betrieb genommen. Zu dem eigentlichen Landeplatz, einem Hangar und einem Parkplatz kommt unter anderem Ladeinfrastruktur. Für die Steuerung und Koordinierung des Flugbetriebs sieht Volocopter eine Plattform namens VoloIQ vor, die in Microsoft Cloud betrieben werden soll.

Vom Volocopter zur Volocity (56 Bilder)

Im November 2022 vereinbarten Neom und Volocopter eine engere Zusammenarbeit.
(Bild: Neom)

(anw)