Warntag 2023 zum zweiten Mal mit Cell Broadcast

Am 14. September 2023 ist wieder Warntag. Darum werden viele Sirenen, Warntafeln, Handys und weitere Geräte wieder Alarm schlagen.

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Smartphone in den Händen einer Person mit Cell-Broadcast Warnung (SMS-CB)

(Bild: BBK / Bearbeitung heise online)

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Am 14. September ist zum dritten Mal bundesweiter Warntag, zum zweiten Mal mit Cell Broadcast. Um 11 Uhr schlagen unterschiedliche Warnmittel des modularen Warnsystems MoWas testweise Alarm. Dazu gehören Handys, Lautsprecherwagen, Informationssysteme der Deutschen Bahn, Social Media, Radio, Fernsehen, insgesamt rund 6.600 digitale Anzeigetafeln und Sirenen. In der Vergangenheit waren vor allem in größeren Städten Sirenen abgebaut worden, weil technische Alternativen erwartet wurden. Der Bund hatte 2021 jedoch ein Sirenenförderprogramm aufgelegt, um das Sirenennetz in Deutschland wieder auszubauen.

Beim Warntag werden die technischen Abläufe für den Ernstfall erprobt. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) testet einmal jährlich am zweiten Donnerstag im September, welche Warnmittel funktionieren und optimiert sie gegebenenfalls. Zudem soll der Warntag die Menschen für die unterschiedlichen Warnmittel sensibilisieren. Gegen 11:45 Uhr folgt die Entwarnung, laut BBK allerdings nicht über Cell Broadcast. Diese Möglichkeit werde derzeit noch überprüft.

"Wir schauen auf einen erfolgreichen Warntag 2022 zurück. [...] Dennoch haben wir den Warntag bewusst als Stresstest angelegt, um die Warnsysteme, die im Alltag störungsfrei laufen, auf Herz und Nieren zu prüfen. Beim Warntag geht es aber nicht nur um die Technik. Mit jedem Warntag lernen wir die Bedürfnisse der Bevölkerung und auch die Herausforderungen und notwendigen Stellschrauben der warnenden Stellen besser kennen, die für eine gute Warnung nötig sind", sagt BBK-Präsident Ralph Tiesler. Der Warntag sei ein Stresstest für die Systeme.

Der Testalarm erreicht Smartphones und Handys nicht nur über eine Warn-App wie NINA, Biwapp, KatWarn oder Warnwetter vom Deutschen Wetterdienst, sondern auch über den Mobilfunkdienst Cell Broadcast (SMS-CB) – die deutschen Behörden nennen es DE-Alert.

Diese Warnmethode wurde in Deutschland erstmalig im September 2022 vom BBK getestet. Dabei umfasste die Einführung von Cell Broadcast "die Inbetriebnahme des Übertragungskanals Cell Broadcast in allen deutschen Mobilfunknetzen und die Anbindung des Kanals an MoWaS des Bundes", wie das BBK mitgeteilt hat.

Laut BBK hat der vergangene Warntag mehr als 90 Prozent von 833.000 Befragten über verschiedene Kanäle erreicht. Inzwischen wird durchschnittlich alle 36 Stunden eine Warnung über Cell Broadcast verschickt.

Auch für dieses Jahr hat das BBK eine Umfrage erstellt, an der sich alle Bundesbürger beteiligen können. Sie wird nach 11:00 Uhr am 14. September freigeschaltet, läuft bis zum 21. September und soll Aufschluss darüber geben, wie der Warntag verlaufen ist. "Wir freuen uns [...], wenn sich auch in diesem Jahr wieder so viele Menschen wie möglich an der anschließenden Umfrage beteiligen und ihre Erfahrungen mit uns teilen", sagt Tiesler. Darüber hinaus stellt das BBK zahlreiches Informationsmaterial bereit – auch über Cell Broadcast informierendes Schulmaterial für Kinder.

Update

Informationen zum diesjährigen Warntag mit Details des BBK ergänzt.

Information darüber gestrichen, welcher Provider Cell Broadcast zuerst getestet hat. Nach Informationen des BBK waren alle Betreiber gleichermaßen beteiligt.

(mack)