Web-Crawler sucht nach Steuersündern

Ein neuartiger Web-Crawler kann Verkaufsplattformen durchforsten, Querverbindungen zwischen An- und Verkäufen herstellen und die Fundstellen mit dem Handelsregister oder internen Datenbanken des Bundesamtes abgleichen.

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Auf dem globalen Marktplatz treffen sich fast 70 Millionen registrierte Nutzer aus 27 Ländern. Sie haben im vergangenen Jahr mit Waren und Diensten in Höhe von fast 15 Milliarden US-Dollar gehandelt. Allein in Deutschland wechselten während des Weihnachtsgeschäfts 2002 Waren für fast 2 Milliarden Euro per Mausklick den Besitzer. Bei einem derartigen Volumen liegt es nahe, dass Steuersünden nicht nur in der "realen Welt" stattfinden. Nun hat das Bundesamt für Finanzen eine neue Suchmaschine in Betrieb genommen, die Händler- und Auktionsseiten im Web nach verdächtigen Transaktionen durchforstet: XPIDER.

Der neuartige Web-Crawler kann Verkaufsplattformen jedweder Art durchforsten, Querverbindungen zwischen An- und Verkäufen herstellen und die Fundstellen mit dem Handelsregister oder internen Datenbanken des Bundesamtes abgleichen. Die haben es in sich, denn das Bundesamt ist die zentrale Sammelstelle für steuerlich relevante Daten aller Art. Sämtliche Beweise werden gesichert, sodass sie vor Gericht verwendet werden können. Ins Visier können alle geraten, die online handeln, ob nun über Auktionshäuser wie eBay, Kleinanzeigen oder Gebrauchtwagen-Börsen. XPIDER wurde intern seit Anfang des Jahres getestet, jetzt ist XPIDER im Internet unterwegs und soll im Laufe der nächsten Monate auch den Finanzbehörden der Länder zur Verfügung gestellt werden.

Mehr dazu in Telepolis: (anw)