Weltbank will die digitale Spaltung überwinden

Die Kluft bei der Verfügbarkeit von Computern und Online-Anschlüssen ist nach Weltbank-Daten gewaltig.

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Von
  • Torge Löding

Auf dem ersten ICT Development Forum der Weltbank diskutieren heute auf dem Petersberg bei Bonn Politiker, Wissenschaftler, Entwicklungsexperten sowie Vorstände von Wirtschaftsunternehmen. Erwartet werden unter anderem James D. Wolfensohn, Peer Steinbrück und Jorge Quiroga, ehemaliger Präsident von Bolivien. Das Forum soll künftig jährlich abgehalten werden. Bei der diesjährigen Veranstaltung werden die Teilnehmer politische Fragen besprechen und darüber diskutieren, welche Herausforderungen sich daraus ergeben, die Vorteile der Kommunikations- und Informationstechnologie (ICT) den Entwicklungsländern zugänglich zu machen. Darüber hinaus werden ICT-Lösungen vorgestellt, die sich bei der Bekämpfung der Armut als effizient erwiesen haben.

Alan J. Rossi, der neu gewählte CEO der Development Gateway Foundation, erklärte seine Erwartungen an die Konferenz bereits vor Beginn: "Sie (die Informations- und Kommunikationstechnologien) besitzen ein enormes Potenzial, das Leben der Menschen zu verbessern. Um dieses Potenzial zu erschließen, bedarf es einer effektiven Zusammenarbeit und eines wirkungsvollen Dialoges. Die Basis für eine Wissensökonomie wurde gelegt -- sie verändert die Welt und schafft neue Chancen für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Ich bin zuversichtlich, dass das erste ICT Development Forum dazu beitragen wird, neue Partnerschaften für unsere gemeinsamen Bemühungen zur Bekämpfung der Armut zu knüpfen."

Nach Medienberichten wurde am heutigen vormittag insbesondere über die digitale Spaltung der Welt gesprochen. Weltbank-Präsident James D. Wolfensohn meint, sie dürfe nicht zu einer "Zwei-Klassen-Gesellschaft" führen. "Es ist ein technologischer Krieg, den wir gewinnen müssen." Dafür müsse sofort gehandelt werden. Die Kluft bei der Verfügbarkeit von Computern und Online-Anschlüssen ist nach Weltbank-Daten gewaltig. Allein in Deutschland seien 2003 mit rund 30,8 Millionen Menschen fast doppelt so viele Internet-Nutzer verzeichnet als in den gesamten afrikanischen Ländern der Region südlich der Sahara (Subsahara), Nordafrikas und des Nahen Ostens sowie Südasiens zusammen (16,6 Millionen). (tol)